Huawei hat den Antrag bei einem US-Bezirksgericht Anfang der Woche eingereicht. Jetzt sind die Richter aus Illinois der Argumentation der Chinesen gefolgt.
Huawei, das eine enge OEM-Partnerschaft mit Motorola unterhält, befürchtet, dass durch den Verkauf der Sparte Motorola Solutions sensible Informationen an Nokia Siemens Networks (NSN) abfließen würden.
Den rund 1,2 Milliarden Dollar umfassenden Deal hatte Motorola bereits im Juli 2010 angekündigt. Dabei soll die gesamte kabellose Infrastruktur an das Joint Venture NSN übergehen.
In der Einstweiligen Verfügung wird es jetzt Motorola untersagt, sensible Informationen über Huawei an NSN weiterzugeben. Die Richter folgen jedoch nicht dem Antrag, dass Motorola und NSN den Abschluss der Transaktion fünf Tage vorher an Huawei und das Gericht melden müsse. Stattdessen muss jetzt NSN 24 Stunden vor Abschluss den Vorgang melden.
Motorola vertreibt unter eigener Marke GSM und UMTS-Geräte von Huawei. Seit 2000 werden Motorola-Angestellte geschult, Probleme mit diesen Geräten zu beheben. NSN stellt jedoch konkurrierende Geräte her. Daher fürchtet der chinesische Konzern “irreparable Schäden für Huawei”, den mit dem Verkauf würden auch zahlreiche Motorola-Mitarbeiter zu NSN kommen, die sehr detailliertes Wissen über Huawei-Technologien hätten.
Eine Motorola-Sprecherin erklärte gegenüber dem Branchendienst CNET, dass dieser Rechtsstreit keine Grundlage habe. Motorola geht weiterhin davon aus, die Übernahme im ersten Quartal 2011 abschließen zu können. Ursprünglich war geplant, den Merger noch 2010 abzuschließen. NSN wartet derzeit noch auf die Genehmigung der chinesischen Kartellbehörde.
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