Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation hat nun angekündigt, bis 2015 einen Frauenanteil von 25 Prozent erreichen zu wollen. Ihr gehe es nicht darum, “Diversität um der Diversität Willen” zu schaffen. Sie wolle nur sicherstellen, dass Wikipedia so gut wie möglich ist. Die Autoren der Seite würden alle ihren Beitrag dazu leisten.
Wenn jemand hier jedoch nicht vertreten ist, könne er auch nichts dazu beitragen. Und so seien Artikel zu Themen, die als typische Frauenthemen gelten, auch unterrepräsentiert und kurz – das reiche von feministischer Literatur bis zu Schuhdesignern.
Über die Gründe, wieso so wenige Frauen Anreize sehen, eigene Texte auf Wikipedia zu veröffentlichen, kann nur spekuliert werden. Immerhin kann jeder mitmachen. Es gibt kein Männer-dominiertes Führungsteam, das Frauen benachteiligen könnte – dieses Argument wird immer wieder als einer der Gründe angeführt, warum so wenige Frauen in Führungsetagen Fuß fassen.
Einige Beobachter meinen, dass Wikipedia – obwohl ein offenes Schreib-Projekt – den Traditionen der Computer-Welt unterworfen ist, die männlich dominiert ist. Andere meinen, dass die prinzipielle Offenheit des Projekts auch für frauenfeindliche Personen gelte. Jane Margolis von der Universität von Kalifornien in Los Angeles ist derweil der Meinung, dass viele Frauen zu wenig selbstbewusst seien, um ihre Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten. Viele Frauen würden in traditionell Männer-dominierten Umfeldern ihre Kompetenzen anzweifeln.
Und so wird die Geschichte – trotz größtmöglicher Offenheit – auch in diesem Fall nach wie vor von Männern geschrieben.
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