Eine Tageszeitung für das iPad

Murdoch gehören unter anderem das Wall Street Journal und der deutsche Pay-TV-Sender Sky. Die Entwicklung von The Daily habe 30 Millionen Dollar gekostet, erklärte er. Für die Produktion fielen monatlich weitere 2 Millionen Dollar an. Jede Ausgabe wird demnach von etwa 100 Redakteuren erstellt.

The Daily hat rund 100 Seiten, die in den Rubriken ‘News’, ‘Gossip’, ‘Opinion’, ‘Art & Life’, ‘Apps & Games’, ‘Sports’ zu finden sind. Der Sport-Teil ist umfangreich und kann vom Leser nach seinen Präferenzen konfiguriert werden – etwa nach favorisierten Teams. Titelthema der Erstausgabe war die Lage in Ägypten. Eine Rubrik ‘Business’ gibt es nicht. Die Texte sind eher kurz gehalten und treten nach den ersten Nutzerberichten hinter den optischen Effekten zurück.

The Daily macht ausgiebig von den technischen Möglichkeiten des iPad und des Internet Gebrauch. So enthält die Erstausgabe Videos und ein 360-Grad-Foto von Venedig. In einer Art “Karussell” kann man sich Seiten anzeigen lassen und mit einem Fingertipp Artikel auswählen. Zudem bietet die zugrunde liegende iPad-App Social-Networking-Funktionen.

Die iPad-Zeitung ist über die Website thedaily.com beziehungsweise Apples App Store erhältlich. In den ersten beiden Wochen bietet News Corp in Zusammenarbeit mit dem US-Mobilfunkprovider Verizon alle Inhalte gratis an. Danach wird The Daily in einem Abo-Modell vermarktet. Die Jahresgebühr beträgt rund 40 Dollar, die Wochengebühr etwa einen Dollar.

Ob sich The Daily gegen existierende iPad-Apps und das im kostenlosen Informationsangebot im Internet durchsetzen kann, ist völlig offen. Murdoch setzt darauf, dass das Projekt zeigen wird, dass Verbraucher bereit sind, für digitale Inhalte zu bezahlen.

Tageszeitungen und Zeitschriften haben schon seit Jahren mit schrumpfenden Leserzahlen zu kämpfen. In den USA gibt es heute nur wenige Zeitungen mit über einer Million Auflage. Die Los Angeles Times hat beispielsweise rund 600.000 Leser an Wochentagen und etwa 900.000 an Sonntagen. Zu den wenigen Ausnahmen mit mehr als einer Million Lesern zählt das Wall Street Journal.

Silicon-Redaktion

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