Sind Anglizismen unvermeidbar?

Meeting, Workflow, Service Level Agreement und Time Sheet – sind Anglizismen wie diese im Beruf wirklich unvermeidbar? “Jein” war die Antwort von 90 Teilnehmern einer Kurzumfrage auf den Seiten des IT-Projektportals Gulp.

Der Spiegel berichtete 2005 von einer “Anti-Anglizismen-WG”. Drei Studenten suchten für jedes englische Wort einen deutschen Begriff und strichen die englischen Vokabeln aus ihrem Wortschatz. Dadurch wurden aus Shampoo Haarwaschmittel, aus Pullover Überzieher und aus Chips Kartoffelscheiben. Wer dennoch den Anglizismus gebrauchte, zahlte in die WG-Kasse.

Was würde geschehen, wenn ein IT-Freelancer (Freiberufler) komplett den Anglizismen abschwört? Aus Meeting würde eine Besprechung, aus Time Sheet ein Stundenzettel und aus Workflow der Arbeitsfluss. Soweit okay (nein, in Ordnung). Dienstgütevereinbarung statt Service Level Agreement wäre wohl erklärungsbedürftig, aber machbar. An einer Software (Rechnerprogramm?) würden wieder Fehler behoben statt Bugs gefixed.


Grafik: Gulp

48 Prozent der Teilnehmer sahen englische Ausdrücke jedenfalls als überflüssig an. 52 Prozent hielt Anglizismen für hilfreich. Fazit: Ein Mittelweg ist wohl am besten. Unter Besprechung, Stundenzettel und Arbeitsfluss kann man sich etwas vorstellen – unter Nutzererlebnis-Gestaltung (User Experience Design) oder Zweitstufenunterstützung (Second Level Support) weniger.