Wenn man nun die Kapazität aller weltweiten, digital verarbeitbaren Datenspeicher zusammennimmt, dann sind das so ungefähr 295 Exabyte, glaubt man Martin Hilbert und Priscilla Lopez, Forscher an der Universität von Southern California. Die beiden haben ihre Schätzung, wie viele Daten die Menschheit derzeit an Daten speichern könnte, jetzt in dem Journal Science veröffentlicht. Allerdings bezieht sich diese Schätzung auf das Jahr 2007.
Das fatale an dieser Schätzung ist, dass sie mit jeder Minute ungenauer wird. Denn in den Fabriken rauschen stündlich neue Speicherchips, Bücher und Tapes vom Band. Nach drei Jahren und vier Monaten verdopple sich derzeit im Schnitt die digitale Storage-Kapazität. 2002 war der Umbruch in dem die Menschheit mehr Informationen digital als anlog vorhält. Stand 2007 wurden 94 Prozent des menschlichen Wissens in digitaler Form gespeichert.
Dennoch sind 295 Exabyte eine beeindruckende Zahl. Ein Exabyte sind 1000 Petabytes und ein Petabyte sind 1000 Terabyte und ein Terabyte bekommt man derzeit schon ab 85 Euro in Form einer externen Festplatte beim Computer-Diskounter. Und auch diese 295 Exabyte wären noch immer nicht genug, um die Namen aller Sterne aufzuschreiben, rechnet Hilbert vor.
Würde Hilbert all diese Daten auf CD-ROMs brennen, dann würde er einen Stapel bekommen, der von der Erde bis zum Mond reicht und sogar noch um ein Viertel dieser Strecke weit ins All hinausragen. Würde man diesen virtuellen Speicherplatz versuchen mit Büchern zu bewerkstelligen, müsste jeder Mensch laut Hilbert rund 675.000 Bücher besitzen.
Der Umfang der Daten, die über den Äther geschickt werden, liegt sogar noch höher: 2007, so haben die Forscher gerechnet, wurden über Satelliten und Fernsehantennen 1,9 Zettabyte Daten zum Beispiel von Fernsehsendungen oder GPS-Daten gesendet. Ein Zettabyte sind 1000 Exabyte.
Alleine die Speicherkapazität für herkömmliche Rechner und Server wächst jährlich um 58 Prozent, so die Autoren der Studie. Und dennoch trägt jeder Mensch hundertmal mehr Informationen mit sich herum. Die speichert er aber nicht in seinem iPhone oder in einer MicroSD-Karte, sondern in seiner DNA. Würden alle Rechner dieser Welt gleichzeitig laufen, dann würden sie ungefähr genauso viele Instruktionen in einer Sekunde ausführen, wie ein menschliches Gehirn Nervenimpulse aussendet.
How much information can the world store, communicate, and compute? from SCVideos on Vimeo.
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Daten vs. Information
Interessant wäre in diesem Zusammenhang das Verhältnis der (längerfristig) benötigten Informationsmenge zur speicherbaren Datenmenge zu kennen. Ich denke, das dieses Verhältnis immer kleiner wird, so dass die Bedeutung des Einzeldatums immer kleiner wird und es immer schwerer wird, die Relevanz eines Einzeldatums zu beurteilen. Die Zahl ähnlicher gespeicherter Daten steigt ebenfalls. Wenn dem so ist und die Menschheit Interesse daran hat, ihr Wissen dauerhaft zu speichern, so wird diese Aufgabe immer schwieriger, denn die Lebensdauer moderner Speichermedien ist nur begrenzt und irgendwie muss entschieden werden, welche Daten unbedingt langfristig gespeichert werden sollen und wie das geschehen soll.
So zeigt sich, dass neuen Möglichkeiten auch neue Herausforderungen schaffen. Der Luxus, große Datenmengen speichern zu können, schafft die Not, damit umzugehen.
Ingo.