HTC: Erster Tablet und Facebook-Handy

Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona hat HTC seinen ersten Tablet vorgestellt.: ‘Flyer’. Der Hersteller präsentierte zudem das “Social-Media-Phone” ‘ChaCha’ sowie die Neuauflagen ‘Desire S’, ‘Incredible S’ und das ‘Wildfire S’. silicon.de zeigt erste Bilder der Geräte.

Das 7 Zoll große Flyer wird unter Android 2.4 laufen, das wie Version 2.3 den Codenamen Gingerbread trägt und im April herauskommen soll. Ein Update auf das für Tablets optimierte Android 3.0 (Honeycomb) wird HTC zufolge schnellstmöglich nachgeschoben.

Das SuperLCD löst 1024 mal 600 Bildpunkte auf. Es steckt in einem Unibody-Gehäuse aus Aluminium, das 19,5 mal 12,5 mal 1,3 Zentimeter misst. Das Gewicht beträgt 415 Gramm. Herzstück des Flyer bildet ein Snapdragon-Singlecore-Chip von Qualcomm (Modellnummer MSM8255), der mit 1,5 GHz getaktet ist. Ihm steht 1 GByte Arbeitsspeicher zur Seite.

HTCs Flyer verfügt über 32 GByte internen Speicher, der sich mittels Micro-SD-Karte erweitern lässt. Es beherrscht HSPA+, WLAN nach 802.11b/g/n, GPS und Bluetooth. Eine Kamera mit 1,3 Megapixeln auf der Vorderseite ermöglicht Videotelefonie, eine weitere mit 5 Megapixeln und LED-Blitz auf der Rückseite Foto- und Videoaufnahmen. Auch ein HDMI-Ausgang ist vorhanden.

Wie für die Smartphones nutzt HTC für das Flyer die hauseigene Benutzeroberfläche ‘Sense’, die nach eigenen Angaben an den Einsatz auf Tablets angepasst wurde. HTC spricht allerdings nur von einem 3D-Homescreen und einem Widget-Karussell. Integriert ist eine Synchronisation mit dem Cloud-Notizdienst Evernote, eine Anbindung an den Video-Download-Dienst HTC Watch sowie ein Zugang zum Cloud-Gaming-Service OnLive, in den die Taiwaner kürzlich 40 Millionen Dollar investiert haben.

Zudem nutzt das Flyer HTCs sogenannte ‘Scribe’-Technologie: einen digitalen Stift, der sich auch auf dem kapazitiven Touchscreen
als Eingabegerät nutzen lässt. Er ermöglicht es laut Hersteller, Bilder zu zeichnen, Notizen zu machen und auch auf Webseiten oder Fotos zu schreiben. Mit einer Funktion namens ‘Timemark’ lassen sich über ein integriertes Mikrofon gleichzeitig Audioaufnahmen erstellen, die durch Antippen einer Notiz erneut abgehört werden können.

Das Flyer kommt laut HTC voraussichtlich im Mai in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Handel. Zunächst wird nur die auf WLAN beschränkte Version verfügbar sein. Sie kostet 699 Euro (UVP). Zum Preis für die UMTS-Variante hat sich HTC noch nicht geäußert.

Der Hersteller präsentierte in Barcelona zudem zwei Android-2.4-Smartphones, die er als Social-Media-Phones bezeichnet. Das ChaCha und das Salsa ermöglichen per Knopfdruck stets direkten Zugriff auf die wichtigsten Funktionen von Facebook. So lassen sich Bilder, Posts, Webseiten, Artikel und der aktuelle Standort sowie ein laufendes Musikstück an Freunde auf Facebook versenden. Ein leuchtender Facebook-Button signalisiert, dass es neue Statusupdates oder Kommentare gibt.

Die HTC-Sense-Oberfläche zeigt bei Anrufen automatisch die neuesten Updates und Fotos sowie anstehende Geburtstage von Kontakten an. Ergänzend lassen sich die Homescreens mit neuen Facebook-Widgets anpassen. Nachrichten und Chats aus dem Social Network werden im Adressbuch neben E-Mails, SMS und Anrufen angezeigt.

Beide Smartphones werden von Qualcomms Einkern-CPU MSM7227 mit 600 MHz Takt angetrieben. Ihr stehen jeweils 512 MByte RAM und ROM zur Seite. Der interne Speicher lässt sich per Micro-SD-Karte auf bis zu 32 GByte erweitern – eine 2-GByte-Karte liegt den Geräten bei. Das ChaCha kommt mit einem 2,6 Zoll großen LC-Display mit 480 mal 320 Pixeln Auflösung (HVGA) und einer QWERTZ-Tastatur. Das Salsa verzichtet auf letztere, bietet dafür aber einen 3,4-Zoll-Touchscreen mit gleicher Auflösung.

Vermutlich aufgrund des größeren Displays besitzt das Salsa einen leistungsfähigeren Akku: Das 1520-mAh-Modell soll im GSM-Betrieb bis zu 540 Minuten Gesprächszeit und 445 Stunden Standby ermöglichen (UMTS: 474 Minuten respektive 530 Stunden). Der 1250-mAh-Akku des ChaCha schafft nur 450 Minuten Gesprächszeit und 430 Stunden Standby (UMTS: 420 Minuten beziehungsweise 660 Stunden).

Die übrige Ausstattung der Social-Media-Smartphones ist identisch: HSPA+, GPS, digitaler Kompass, Bluetooth 3.0, WLAN nach 802.11b/g/n, Fotokamera mit 5 Megapixeln und LED-Blitz, VGA-Webcam für Videotelefonie und 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für Kopfhörer. Auch das Gewicht ist mit 120 Gramm gleich, obwohl das ChaCha 11,4 mal 6,5 mal 1,1 Zentimeter und das Salsa 10,9 mal 6 mal 1,2 Zentimeter misst. Beide Neuvorstellungen werden laut Hersteller Mitte des zweiten Quartals auf den Markt kommen. Das ChaCha soll 319 Euro kosten, das Salsa 389 Euro.

HTC nutzte den Mobile World Congress (MWC) zudem, um Neuauflagen bekannter Android-Geräte zu zeigen: das Desire S, das Incredible S und das Wildfire S. Die Unterschiede zu den Vorgängern fallen allerdings geringer aus als erwartet – keines der Geräte kommt mit Zweikernprozessor oder OLED-Display. Sowohl das Desire S als auch das Wildfire S laufen unter Android 2.4. Das neue Flaggschiff Incredible S nutzt Android 2.2 (Froyo). Alle drei Geräte sind mit der neuesten Version von HTCs Benutzeroberfläche Sense ausgestattet.

Der Allrounder Desire S bietet wie sein Vorgänger Desire ein 3,7 Zoll großes SuperLCD mit 800 mal 480 Bildpunkten. Die rückwärts gerichtete Kamera hat eine Auflösung von 5 Megapixeln. Angetrieben wird das Gerät von einem 1 GHz schnellen Snapdragon-Chip von Qualcomm (Modellnummer 8255).

Neu ist eine frontseitige VGA-Webcam, die Videotelefonate ermöglicht. Statt mechanischen Tasten verfügt das Desire S nun über Soft-Touch-Buttons. Den internen Speicher hat HTC auf 4 GByte aufgestockt; er lässt sich zusätzlich per Micro-SD-Karte erweitern. HSPA+, WLAN nach 802.11b/g/n sowie GPS und DLNA sind ebenfalls mit an Bord. Der Akku hat eine Kapazität von 1450 mAh. Mit seinem 11,55 mal 5,98 mal 1,16 Zentimeter großen Unibody-Aluminium-Gehäuse erinnert das Smartphone ein wenig an das HTC Legend. Das Desire S wird im zweiten Quartal für 489 Euro unverbindliche Preisempfehlung in den Handel kommen.

Mit 12,1 mal 6,4 mal 1,2 Zentimeter ein wenig breiter und länger als das Desire S ist das Incredible S. Sein SuperLCD ist 4 Zoll groß und löst 800 mal 480 Pixel auf. Auch hier kommt Qualcomms Snapdragon 8255 mit 1 GHz zum Einsatz. Die 4 GByte Speicher sind mittels Micro-SD erweiterbar.

Zudem verfügt das Incredible S über eine 8-Megapixel-Kamera mit Doppel-LED-Blitz. Eine zusätzliche Frontkamera löst 1,3 Megapixel auf. HTC gibt den Verkaufspreis mit 539 Euro an; Marktstart ist ebenfalls das zweite Quartal 2011.

Das Einsteigermodell Wildfire S wird schon ab März für 279 Euro (UVP) zu haben sein. HTC hat die Auflösung des 3,2-Zoll-LCDs im Vergleich zum Vorgänger Wildfire von 240 mal 320 auf 320 mal 480 Bildpunkte erhöht und damit einen der größten Kritikpunkte beseitigt. Der Prozessor des Wildfire S taktet mit 600 MHz, der Arbeitsspeicher ist 512 MByte groß. Das Smartphone misst 10,13 mal 5,94 mal 1,24 Zentimeter. Zum Gewicht hat HTC bisher keine Angaben gemacht.