Infineon Vorstand darf weitermachen

“Infineon ist heute so erfolgreich und stabil wie nie zuvor”, erklärt der Vorstandsvorsitzende Peter Bauer laut vorab verbreiteten Redemanuskript vor den Infineon-Aktionären. Nach Jahren schmerzhafter Einbußen sei nun endlich eine Trendwende herbeigeführt.

Nun sollen dauerhaft Gewinne erzielt werden und Infineon solle schneller als der Markt wachsen. Für das Geschäftsjahr 2010/11 hob der Halbleiter-Spezialist nach einem starken ersten Quartal die Prognose an. Nun rechnet man in Neubiberg bei München mit einem Umsatzplus im mittleren Zehn-Prozent-Bereich.


Peter Bauer, alter und neuer Vorstandsvorsitzender bei Infineon. Quelle: Infineon

Das Geschäftsjahr 2009/10 lieferte unter Bauers Führung das beste Ergebnis seit zehn Jahren. Seit der Abspaltung von Siemens will das Unternehmen daher zum zweiten Mal seit 1999 eine Dividende an die Aktionäre ausschütten. Daher ist die Nachricht, dass der Aufsichtsrat Bauers Vertrag verlängert, auch nicht sonderlich überraschend.

Bauers neuer Vertrag läuft bis zum 30. September 2016. Reinhard Ploss hat einen Vertrag bis zum 30. September 2015 abgeschlossen. Zusammen mit den neuen Verträgen kommen die beiden Vorstände auch in den Genuss eines neuen Vergütungssystems, das der Aufsichtsrat 2010 verabschiedet hatte.

Die Vorstandsmitglieder erhalten künftig für ihre Tätigkeit ein Zieljahreseinkommen, welches sich zu 45 Prozent aus einem erfolgsunabhängigen Jahresgrundgehalt sowie zu 55 Prozent aus einem variablen, erfolgsbezogenen Bestandteil zusammensetzt. Die erfolgsbezogene Vergütung umfasst einen Jahresbonus von 20 Prozent des Zieljahreseinkommens, einen Mehrjahres-Bonus, der ebenfalls 20 Prozent entspricht, sowie eine langfristige variable Vergütung mit 15 Prozent des Jahreseinkommens.

Auf der Hauptversammlung wählen die Aktionäre vermutlich den Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber als Nachfolger von Klaus Wucherer an die Spitze des Aufsichtsrats. Wucherer hatte sich im vergangenen Jahr mit einer dramatischen Kampfabstimmung wählen lassen, um anschließend zu verkünden, dass er nur 12 Monate im Amt bleibe. Die Aktionäre müssen zudem auf der Hauptversammlung auch einer Einigung mit dem ehemaligen Infineon-Chef Chef Ulrich Schumacher zustimmen.

Silicon-Redaktion

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