Das Nachtspiel-Verbot wurde vom vietnamesischen Minister für Information und Kommunikation Le Nam Thang erlassen. Nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Viet Nam News geht es dem Minister darum “die Nebenwirkungen von Online-Spielen abzumildern”. Details dazu, welche Nebenwirkungen gemeint sind, werden nicht genannt. Experten vermuten, dass die Maßnahme auf übermäßigen Spielkonsum und Online-Sucht abzielt.
Ab dem 3. März 2011 müssen die Spiele nachts ab 22 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 Uhr offline sein. Die vietnamesischen Regierungsbehörden wollen das Nachtspiel-Verbot dem Bericht zufolge kontrollieren. Internetprovidern, die sich nicht daran halten, könnte eine Sperre ihrer Services drohen. Bereits seit September vergangenen Jahres versucht die Regierung in Vietnam, nächtliches Daddeln zu unterbinden – unter anderem mit Zugangsbeschränkungen. Die Maßnahmen hätten aber nicht den erwünschten Erfolg gebracht, heißt es nun.
Das jetzt erlassene Verbot soll bis zum Jahresende getestet und wenn nötig modifiziert werden. Nach Angaben des Ministeriums haben rund 23 Millionen Vietnamesen Zugang zum Internet – das sind ungefähr 26 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Dass ungebremster Konsum von Online-Spielen tatsächlich lebensbedrohlich sein kann, zeigt eine aktuelle Meldung aus China. Dort ist ein 30-jähriger Mann ins Koma gefallen und gestorben, nachdem er drei Tage fast ohne Unterbrechung am Computer gesessen hatte. Chinesische Medien berichten, er habe seinen Platz am Computer drei Tage und Nächte kaum verlassen, nicht geschlafen und so gut wie nichts gegessen. In einem Monat hatte er umgerechnet mehr als 1100 Euro für Internetspiele ausgegeben.
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