Apple iPad 2: Die neue Messlatte
Apple hat das Tablet ‘iPad 2’ vorgestellt. Nach Angaben des Herstellers ist das Gerät 33 Prozent dünner und bis zu 15 Prozent leichter ist als das ursprüngliche iPad. “Mit 15 Millionen verkauften iPads hat das iPad eine neue Kategorie von mobilen Geräten definiert”, sagte Apple-CEO Steve Jobs bei der Vorstellung in San Francisco.
“Während andere sich schwer tun, das iPad der ersten Generation zu kopieren, führen wir iPad 2 ein, das die Messlatte für die Konkurrenz noch höher legt und sie wahrscheinlich dazu bringen wird, wieder ans Reißbrett zurückzukehren”, erklärte Jobs, der eigentlich wegen Krankheit pausieren wollte.
Das iPad 2 verfügt über Apples neuen Dual-Core-A5-Prozessor. Er soll bei gleichem Stromverbrauch die doppelte CPU- und die neunfache Grafikleistung bringen als der A4-Chip des Vorgängers. Die Batterielaufzeit gibt der Hersteller mit bis zu zehn Stunden an.
Das Gerät ist mit 8,8 Millimeter deutlich dünner als die erste Generation (13,4 Millimeter) und unterschreitet sogar die Bauhöhe des iPhone. Es bringt 601 Gramm auf die Waage (statt 680 Gramm). Entgegen der Spekulationen im Vorfeld bleibt der Screen unverändert: Zum Einsatz kommt weiterhin ein 9,7-Zoll-IPS-Panel mit 1024 mal 768 Pixel Auflösung. Über einen 39 Euro teuren Adapter gibt das iPad 2 den Inhalt des Screens per HDMI aus.
Das neue iPad ist mit zwei Kameras ausgerüstet. Die vorderseitig ausgerichtete VGA-Kamera ermöglicht es, FaceTime-Telefonate mit iPhone 4-, iPod touch- und Mac-Anwendern zu führen. Die rückseitige Kamera kann für 720p-HD Video-Aufnahmen verwendet werden. Schutz für den Bildschirm soll das neue ‘iPad 2 Smart Cover’ bieten. Das Cover lässt sich außerdem durch Falten zu einem Ständer formen, um auf dem iPad zu schreiben oder Videos darauf zu betrachten.
Das Vorgängermodell bietet der Hersteller jetzt um 120 Euro günstiger an. Ansonsten kostet ein iPad 2 genau so viel wie das iPad 1 beim Marktstart: 499 Euro (16 GByte), 599 Euro (32 GByte) und 699 Euro (64 GByte). In Deutschland ist es ab dem 25. März erhältlich.
Steve Jobs kündigte zudem die iOS-Version 4.3 an. “Mit 160 Millionen iOS-Geräten weltweit – davon 100 Millionen iPhones – ist das Wachstum der iOS-Plattform beispiellos”, sagte er. Demnach verbessert iOS 4.3 das mobile Surfen mit dem Safari-Browser. Die ‘Nitro JavaScript Engine’ ist nun in ‘Webkit’ integriert, eine Kerntechnologie von Safari. Durch die ‘Just-in-Time’-Kompilierung wird die Leistung von JavaScript erhöht.
Das neue ‘iTunes Home Sharing’ ermöglicht es iOS-4.3-Anwendern, Musik, Filme und TV-Sendungen aus der iTunes-Mediathek auf dem Mac oder PC über ein lokales WLAN-Netzwerk auf einem iPad, iPhone oder iPod touch abzuspielen. Mit einer Berührung kann man Medien der eigenen iTunes-Mediathek abrufen – egal wo man sich im Haus gerade befindet. Beispielsweise kann ein Film vom Mac in einem Raum auf das iPad in einem anderen Raum gestreamt werden oder ein iTunes Mix aus Büro oder Küche auf einen iPod touch übertragen werden.
iOS 4.3 bringt zudem Verbesserungen in ‘AirPlay’ – einer Wireless-Technologie, die es Nutzern erlaubt, Musik, Filme und Fotos zu Apple TV (der zweiten Generation) zu streamen. Mit iOS 4.3 können zusätzliche Inhalte wie Videos von Drittanbieter-Apps und Websites, Videos aus Fotos App und Vorschauen aus der iTunes App auf den TV gestreamt werden. Ab dem 11. März steht iOS 4.3 für iPad, iPhone und iPod touch als kostenloses Software-Update bereit.
Apple hat außerdem zwei Apps vorgestellt: ‘iMovie’ und ‘GarageBand’ für das iPad. Mit iMovie können iPad-2-Nutzer Videos direkt mit dem iPad aufnehmen und bearbeiten und sie auf YouTube, Facebook, Vimeo und in der eigenen MobileMe-Gallery veröffentlichen. GarageBand bietet eine Auswahl an Musikinstrumenten und ein 8-Spur-Tonstudio, die mit Multi-Touch-Gesten bedient werden können.