Politiker verklagt Facebook wegen verlorener Wahl

Majed Moughni, republikanischer Kandidat bei den Kongresswahlen im vergangenen Jahr, erreichte lediglich den vierten Listenplatz bei den US-Wahlen. Wie die Detroit News berichten, macht Moughni nun Facebook für seine Wahlschlappe verantwortlich.

Moughni hatte den Plan gefasst, den Republikaner John Dingell im Kongress abzulösen. In seiner Anklageschrift hält Moughni fest: “Bei dem Versuch, die Dingell-Dynastie abzulösen, hatte ich den Plan gefasst, auf Facebook mehrere Tausend Freunde zu sammeln, die dann unsere Botschaft verbreiten würden. Auf diese Weise hätten wir das dienstälteste Mitglied im Kongress überstimmt.”

Allerdings klappte der Teil mit Facebook nicht ganz so, wie Moughni sich das vorgestellt hatte. Denn seine Seite wurde bei Facebook ohne Angabe von Gründen im vergangenen Juni gelöscht, wie Moughni erklärt.

Jetzt schreibt Moughni auf seiner neuen Facebook-Seite: “Diese Klage wurde angestrengt, weil für solche Fälle keinen Prozess bei Facebook gibt. Stellen Sie sich für eine Minute vor, dass Ihre Facebook-Seite gelöscht würde. Was Sie in jahrelanger Arbeit aufgebaut haben, ist für immer gelöscht. Wie gesagt, Facebook bietet hier keinen Prozess an, keine Möglichkeit des Einspruchs, keine Person, mit der man kommunizieren könnte.

Laut Zeitungsberichten soll Moughni etwa 1600 Freunde auf Facebook gehabt haben. Moughni vermutet, Facebook könnte sich zu diesem Schritt entschlossen haben, weil er einen seiner politischen Gegner für eine Resolution für einen Baseball-Spieler kritisierte. Möglicherweise könnten auch Fans seines politischen Gegners sich über Moughni beschwert haben, vermutet dieser in einem Fernsehinterview.

Gegenüber den Detroit News erklärte ein Facebooks-Sprecher, dass die Seite wegen verdächtigen Verhaltens vom Netz genommen wurde. Angeblich soll ein Pop-up vor dem Schließen eines Accounts Nutzer davor warnen, nicht mehrfach Nachrichten an nicht befreundete Facebook-Nutzer zu schicken.

Moughni hingegen sieht sich in seiner Kampagne gestört. Es geht ihm bei seinem Rechtsstreit aber nicht um Geld, sondern er wolle alleine auf den Missstand aufmerksam machen, dass es bei dem Multi-Millionen-Dollar-Unternehmen nicht einmal eine Beschwerdestelle gibt, bei der man sich gegen die Schließung eines Accounts zur Wehr setzen kann.

Silicon-Redaktion

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