CeBIT 2011 im Land des Lächelns

Auf vier Säulen wurde die weltgrößte IT-Messe gestellt und das offenbar zu Recht. Mehr Aussteller sind in diesem Jahr nach Hannover gekommen, aber offenbar auch mehr Besucher als im vergangenen Jahr. Laut ersten Hochrechnungen sind die ersten Tage “extrem positiv” für die CeBIT 2011 gelaufen.

Wie viele Besucher tatsächlich den Weg auf die Messe finden, wird die Deutsche Messe AG erst am Wochenende verkünden. Bis zum Samstag, 5. März hat die Veranstaltung noch ihre Tore offen. Auch wenn die Messeleitung mit speziellen Wochenend-Preisen vor allem die Endverbraucher nach Laatzen auf das Messegelände locken will, so sind es in diesem Jahr vor allem die Aussteller, die es auf das Business-Publikum abgesehen haben, die schon jetzt von einer erfolgreichen CeBIT sprechen.

Hatte man 2010 eher Sorgenfalten zu Gesicht bekommen, wenn man sich bei Gesprächspartnern und Ausstellern nach dem Verlauf der Messe erkundigte, so wähnte man sich 2011 in einem Land des Lächelns. Durch die Bank fällt das Urteil der Aussteller positiv aus.

“Wir haben die Standfläche im Vergleich zum Vorjahr etwa verdoppelt”, berichtet beispielsweise Barbara Wittmann, neue Geschäftsführerin von Dell Deutschland im Gespräch mit silicon.de. Und das ist auch gut so, betont Wittmann. So drängten sich in Halle 2 auf dem Stand von Dell am Mittwoch so viele Menschen, dass kaum ein Durchkommen war.

Großer Andrang auch ein paar Meter weiter westlich: “Unsere Halbzeit-Bilanz ist sehr positiv”, so Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung, IBM Deutschland. “Der Stand ist voll, das Interesse an unseren Lösungen riesig. Ich bin optimistisch, insgesamt ein sehr erfolgreiches Messeergebnis zu sehen.”

Dr. Josef Reger, CTO von Fujitsu Technology Solutions, will mit einem abschließenden Urteil lieber bis zum Ende der CeBIT warten, doch auch er verbreitet Optimismus: “Es sieht bis jetzt sehr gut aus.”

Tauwetter: Nach einem eher frostigen CeBIT 2010 hält der Frühling wieder Einzug auf der weltgrößten IT-Messe. Foto: Martin Schindler
Tauwetter: Nach einem eher frostigen CeBIT 2010 hält der Frühling wieder Einzug auf der weltgrößten IT-Messe. Foto: Martin Schindler

Ebenfalls zuhause in Halle 2 ist auch das Resümee der Nürnberger DATEV durchaus positiv. Wie auch die CeBIT setzt der Dienstleister voll auf das Thema Cloud. “Auch unsere weiteren Themen, beispielsweise mobile Anwendungen oder Mittelstandssoftware, stoßen auf großes Interesse”, weiß Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV, zu berichten. “Die Stimmung ist sowohl beim Messeteam als auch bei den Interessenten hervorragend. Wir spüren den Aufwind. Nach einem eher verhaltenen ersten Tag stieg der Besucherandrang enorm an, so dass wir schon jetzt ein gutes Messeergebnis voraussagen können.” Kempf freut sich, dass gerade das Schwerpunktthema bei den Besuchern so großen Anklang findet und hier könne auch die CeBIT als Veranstaltung ihre Stärken ausspielen, erklärt Kempf: “Gerade bei dem so abstrakten ‘wolkigen’ Thema eignet sich der Messeauftritt bestens, um es visuell und in seiner Anwendungsvielfalt wirklich erfahrbar zu machen.”

Gerade in dem Mix aus professioneller IT, Forschungsthemen, Konsumenten und der öffentlichen Verwaltung, den die Messe mit pro, live, lab und gov umschreibt, sehen IT-Entscheider einen Glücksgriff: “Die Verknüpfung der verschiedenen Facetten auf einer Messe ist äußerst hilfreich für die Anwender”, sagte Dr. Thomas Endres, Präsident des CIOcolloquiums und Leiter Konzern-Informationsmanagement der Deutschen Lufthansa. Professionelle IT-Anwender können so schnell einen Blick in die Welt der Verbraucher werfen. Dort lernen CIOs die Erwartungen der Enduser kennen, die sich auch auf die Unternehmens-IT auswirken können.

“Die CeBIT 2011 hat einen kraftvollen Start hingelegt. Die Unternehmen sprechen schon nach den ersten beiden Tagen von einer großartigen Veranstaltung. Die Resonanz auf ihren Ständen sei extrem positiv. Sehr oft ging es um konkrete Investitionsprojekte mit teils erheblichen finanziellen Volumina”, sagte am Donnerstag Ernst Raue, CeBIT-Vorstand bei der Deutschen Messe AG. “Das neue Vier-Plattformen-Konzept hat sich als voller Erfolg erwiesen. Die Besucher finden schnell die Themen und Inhalte, die sie suchen.”

Überraschend großer Andrang herrscht auch in Halle 9, wo vor allem Lösungen rund um die öffentliche Verwaltung präsentiert werden: “Die CeBIT 2011 hat unsere Erwartungen gerade im Public Sector Parc in diesem Jahr mehr als erfüllt”, berichtet Sven Mulder, Senior Director Sales Public Services bei Fujitsu Technology Solutions. Auffallend nennt er die hohe Zahl hochwertiger Gespräche und Kontakte, die gute Stimmung bei Publikum und Ausstellern.

Welf Zöller, Projektleiter Messen der Fraunhofer-Gesellschaft, zeigt sich von den ersten CeBIT-Tagen begeistert: “Der Stand der Fraunhofer-Gesellschaft in Halle 9 brummt. Wir haben mit unseren Themen Urban Living, Katastrophenschutz und Cloud die richtigen Themen ausgewählt. Die Themen Urban Technologies und Cloud wird die ITK-Branche in den kommenden Jahren noch sehr intensiv beschäftigen. Wir konnten auf der CeBIT einen Letter of Intend für einen großen Forschungsauftrag mit SAP unterzeichnen. Wir werden auf jeden Fall bei der CeBIT 2012 wieder dabei sein. Das steht jetzt schon fest.”

Am Samstag steht noch als besondere Veranstaltung die Rücknahmeaktion für gebrauchte Handys des Bitkom in Halle 13 am Stand C39 auf dem Programm. Verlost werden dabei Sachpreise wie Tablet-PCs. Im Public Sector Parc in Halle 9 steht am Samstag alles unter dem Motto “Bürger trifft Behörde”. Dabei stehen Themen wie Datensicherheit, Anwendungsszenarien des neuen Personalausweises, die Schule der Zukunft sowie IT-gestütztes Personalwesen im Mittelpunkt. Jobsuchende können die öffentliche Verwaltung als Arbeitgeber erleben. Namhafte Aussteller wie die Bundesagentur für Arbeit, das Personalamt der Bundeswehr sowie die Unternehmen Ferchau, Brunel und Vattenfall freuen sich im Job & Career Market in Halle 6 auf Bewerber. Das Vortragsprogramm am CeBIT-Samstag lautet “Hochschultag” und behandelt Fragestellungen zum Universitäts- und Fachhochschulalltag.