Neuer Supercomputer in Aachen
Die Rheinisch-Westfälische Technische Universität Aachen (RWTH) hat einen neuen Supercomputer auf Basis von Intel-Xeon-Prozessoren angeschafft. Es sollen dabei 28.000 Rechenkerne auf Basis der Xeon-5600- und Xeon-7500 Prozessoren zum Einsatz kommen, die insgesamt etwa 300 TFlops/s leisten können. Damit würde das System nach der Top500-Liste zum heutigen Stand zu den 30 schnellsten Rechnern weltweit zählen.
Der Hersteller Bull wird das System ab März liefern und voraussichtlich im Mai in Betrieb nehmen. “Der Supercomputer ist für unsere Wissenschaftler aus den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie, Biologie, Mathematik und Informatik von zentraler Bedeutung”, sagte Professor Christian Bischof, Leiter des Rechen- und Kommunikationszentrums der RWTH. Das Rechenzentrum ist der zentrale IT-Dienstleister für die Hochschule.
v.l.: Dr. Joachim Redmer (HPC Direktor Bull Deutschland), Michael Gerhards (GF Bull Deutschland), Prof. Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg (Rektor RWTH Aachen), Manfred Nettekoven (Kanzler RWTH Aachen), Foto: Martin Lux
Bischof: “Der Rechner wird wesentlich zum Fortschritt in dem an der RWTH Aachen sehr breit gefächerten Bereich der Simulationswissenschaften beitragen – sei es zum besseren Verständnis natürlicher Phänomene, zur Erforschung von neuen Werkstoffen oder zur Entwicklung neuer technischer Methoden.” Ein Teil des neuen Hochleistungsrechners wird demnach Wissenschaftlern der ‘Jülich Aachen Research Alliance’ (JARA) zur ausschließlichen Nutzung zur Verfügung gestellt und bildet damit den Grundstein für die Etablierung einer sogenannten ‘JARA HPC Partition’.
Das RWTH-Rechenzentrum und Bull vereinbarten zudem eine Kooperation, in deren Rahmen beide Partner an der Optimierung von HPC-Standardanwendungen für hybride Cluster-Architekturen arbeiten werden. In einem weiteren Projekt soll die Ausnutzung der Rechenleistung von Supercomputern derart optimiert werden, dass pro Rechenoperation weniger Energie benötigt wird. Vor dem Hintergrund, dass die Leistungsaufnahme eines derartigen Rechners bei nahezu einem Megawatt liegt (das entspricht dem Bedarf von rund 200 Einfamilienhäusern), sei dieser Aspekt aus Umweltaspekten bedeutsam, hieß es.
“Ziel ist, dass sich durch den Einsatz der im Rahmen der Kooperation zu entwickelnden Software der Energiebedarf deutlich senken lässt, ohne dass dadurch die Rechenleistung signifikant sinkt”, sagte Dr.-Ing. Klaus Brühl, Stellvertretender Leiter des Rechen- und Kommunikationszentrums. “Eine solch beachtliche Leistung im Sachen Green IT wird sich auch auf die Betriebskosten spürbar auswirken.”