Freiberufler: Android-Wissen gefragt
Die meisten freiberuflichen App-Entwickler sind Apple-iOS-Spezialisten, aber mehr Projektanfragen gibt es im Android-Bereich. Das geht aus einer Auswertung der 75.000 Freiberufler-Profile der IT-Projektbörse Gulp hervor.
In diesem Freelancer-Pool überwiegen im Bereich mobile Apps demnach eindeutig die Skill-Profile der iOs-Entwickler: 60,2 Prozent der freiberuflichen App-Spezialisten sind im Apple-Bereich tätig. Mit großen Abstand folgen die Android-Experten auf Platz zwei (16,5 Prozent). Bei der Nachfrage sieht es allerdings etwas anders aus. Platz eins bei der Verteilung der Mobile-Apps-Anfragen im Februar 2011 geht an Android: In den meisten Apps-Anfragen wurden Android-Spezialisten gesucht. Auf Platz zwei folgen die iPhone/iPad-Experten, auf dem dritten Rang die Spezialisten für Windows Phone beziehungsweise Windows Mobile.
“Die Freiberufler im Bereich mobile Apps sind über alle Betriebssysteme hinweg gefragt und der Bedarf steigt auf lange Sicht”, sagte Stefan Symanek, Marketing-Leiter von Gulp. “Einen regelrechten Boom können wir aber noch nicht erkennen.” Im Februar wurden in nur 0,9 Prozent der Projektanfragen, die über Gulp an IT-Freelancer verschickt wurden, Mobile-Apps-Spezialisten nachgefragt.
Symanek: “Dieser Wert sieht auf den ersten Blick niedrig aus, er muss jedoch in Relation gesetzt werden.” Durch die hohe Bandbreite der ITK-Skills erreichten nur wenige davon zweistellige Werte in der Nachfrage. “Zum Vergleich: Die Programmiersprache C# wurde im Februar in 4,4 Prozent der Projekte nachgefragt.” Zudem müsse der prozentuale Anteil in Bezug zur absoluten Zahl an Projektangeboten gestellt werden. Im Februar verzeichnete Gulp den höchsten Monatswert: Es gingen 14.506 Anfragen an IT-Selbstständige aus allen Disziplinen ein.
Die App-Entwickler sind nach diesen Angaben etwas jünger als der durchschnittliche IT-Selbstständige. Fast ein Fünftel (23,2 Prozent) der freiberuflichen Mobile-Apps-Spezialisten sind jünger als 34 Jahre. Dagegen liegen nur 9,8 Prozent aller IT-Selbstständigen bei Gulp in dieser Altersklasse.
Das ist einer der Gründe, warum die Stundensätze im Mobile-Bereich im Moment noch etwas unterhalb des Durchschnitts liegen. Üblicherweise liegen die geforderten Honorare bei älteren Selbstständigen höher als bei jüngeren. Die Mobile-App-Entwickler fordern im Schnitt mit 68 Euro pro Stunde – etwas weniger als die Gesamtheit der IT-Freelancer (72 Euro). Während 16,8 Prozent aller IT-Freiberufler Honorare über 90 Euro in ihr Skill-Profil eingetragen haben, sind es bei den App-Entwicklern nur 11,2 Prozent.
Welche Skills sind gefragt? iOS-Entwickler benötigen Objective-C (Programmiersprache) sowie Cocoa oder Cocoa Touch (Entwicklungs-Framework) und/oder Xcode (Entwicklungsumgebung). Android-Apps werden in der Regel mit Java und XML erstellt. Häufig wird als Entwicklungsumgebung Eclipse mit dem Android Development Tools (ADT) Plugin verwendet.