Der Schlagabtausch hat begonnen: Den ersten Hieb gegen den Itanium hatte Oracle geführt, als es vor wenigen Tagen angekündigt hatte, den Support für den High-End-Prozessor Itanium auszusetzen. Außerdem berichtete Oracle, dass hochrangige Manager bei Intel erklärt hätten, dass der Itanium “kurz vor seinem Ende” stehe.
HP, als letzter großer Verkäufer von Itanium-Systemen, und der Itanium-Hersteller Intel reagierten “geschockt” auf das Support-Ende. Beide warfen Oracle vor, zulasten der Anwender ‘Wahlkampf’ für die dahinsiechende SPARC-Plattform zu machen. HP verwies auf eine zehn Jahre umfassende Roadmap für den Itanium und beteuerte, wie auch Intel, dass der Itanium weitergeführt werde.
Nun legt Oracle noch einmal nach. Intel lasse den High-End-Prozessor auslaufen und auch bei Hewlett-Packard wisse man darum. Allerdings würden beide Hersteller diese Tatsache den Kunden verschweigen.
“HP ist sich sehr genau bewusst, dass Intels Zukunft auf x86 fokussiert ist und dass es schon heute Pläne gibt, den Itanium mit x86 abzulösen”, so Oracle in einer Pressemitteilung. “HP hält diese Informationen wissentlich den Anwendern vor.”
Dem Argument, dass Oracle mit dieser Entscheidung dreistellige Millionen-Investments der Anwender aufs Spiel setze, kontert Oracle: Bestehende Systeme würden weiterhin unterstützt. Nur neue Produkte mit Itanium-Support werde es keine mehr geben. Desweiteren sei Oracle der letzte große Hersteller, der den Support für den Itanium aufgebe. Und schließlich sei diese Ankündigung auch den Anwendern gegenüber fair, weil diese durch die offene Informationspolitik genügend Zeit für die weitere Planung bekämen.
Erst vor wenigen Wochen hatte Intel mit Poulson eine ambitionierte Neuauflage des Itanium angekündigt. Allerdings übernahm die CPU damit erstmals Technologien des niedriger eingestuften Xeon. “Mit jeder Neuauflage werden sich Xeon und Itanium ähnlicher”, erklärte damals Nathaniel Martinez, Program Director bei IDC gegenüber silicon.de. Das nährt natürlich die Skepsis der Anwender und der Marktbeobachter, die den Werdegang des Itanium von Anbeginn mit großem Argwohn beobachten.
Mit Oracles Ankündigung gibt es für den Itanium nun schon wieder schlechte Nachrichten. Red Hat hatte vor rund zwei Jahren mit der Ankündigung, den Itanium nicht mehr zu unterstützen, für Aufsehen gesorgt. Im Jahr darauf folgte Microsoft dem Beispiel des Linux-Distributors. HP ist der letzte große Hersteller, der Itanium-Server im Angebot hat und positioniert den HP-UX auf Itanium als Alternative zu RISC-basierten Unix-Systemen. Laut Schätzungen von IDC soll es in Westeuropa derzeit knapp 60.000 installierte Itanium-Server geben.
Industrie-Experten wie Ralph Treitz, CEO von VMS, sehen im Itanium bereits seit 2010 mit der Einführung von Xeon-Prozessoren, die ebenfalls über Itanium-Features verfügen, keine Daseinsberechtigung mehr. Zumal die Innovationsgeschwindigkeit und auch die Leistung pro Core beim Itanium wenig beeindruckend sind.
Marktbeobachter, wie der Forrester-Analyst Richard Fichera, sehen jetzt allerdings keinen Anlass zur Panik. Selbst wenn HP über Kurz oder Lang vom Itanium auf x86 wechsle, so werde HP diese Migration sicherlich gut abbilden können.
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