“Die Nachwirkungen des Bebens, des Tsunamis und des Reaktorunglücks wirken sich immer stärker auf die weltweite Lieferkette im Hightech-Sektor aus”, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. “Die ungewöhnlich starken Nachbeben und die weiterhin schwankende Stromversorgung in einigen Regionen des Landes stellen die Produzenten immer wieder vor Probleme.” Nach Informationen der Unternehmen laufen die Reparaturarbeiten auf Hochtouren. Viele Werke beginnen wieder mit der Produktion, erreichen häufig aber noch nicht die volle Kapazität.
In der Stichprobenumfrage wurden die Antworten großer Hersteller und Händler von ITK-Technik sowie Unterhaltungselektronik in Deutschland ausgewertet. Neben Endgeräten werden in Japan wichtige Vorprodukte, Bauteile oder Komponenten für die Hightech-Industrie wie Wafer, Chips oder Sensoren gefertigt. Vier von fünf der befragten Unternehmen beziehen Waren oder Vorprodukte aus japanischer Produktion. 17 Prozent der Hersteller und Händler registrieren aktuell Lieferengpässe bei Geräten, Komponenten oder Bauteilen. 19 Prozent erwarten Einschränkungen in den kommenden Wochen und 29 Prozent in den kommenden Monaten. Nur ein Fünftel erwartet keinerlei Auswirkungen.
Die Katastrophe in Japan hat auch Folgen für die Preise. 21 Prozent der Hersteller und Händler beobachten bereits Preissteigerungen bei Produkten, Komponenten oder Bauteilen. 21 Prozent rechnen mit Preissteigerungen in den kommenden Wochen, 17 Prozent in den kommenden Monaten. 19 Prozent erwarten keine Preissteigerungen und 10 Prozent sind unentschieden.
Zudem wird die Frage gestellt, ob aus Japan eingeführte Waren radioaktiv belastet sind und diese in den Handel kommen können. Diese Gefahr besteht aus Sicht des Bitkom zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. An den Flughäfen wird ein Großteil der Güter vom Zoll auf Radioaktivität überprüft. Warenlieferungen auf dem Seeweg sind mehrere Wochen unterwegs und dürften daher noch vor dem Reaktorunfall auf den Weg gebracht worden sein. Die deutschen Häfen und der Zoll kontrollieren die Schiffe auf eine Strahlenbelastung. Weitere Informationen gibt es beim Umweltministerium unter oder auf den Webseiten der Bundesregierung.
Deutschland importierte nach diesen Angaben aus Japan im Jahr 2010 Hightech-Produkte im Wert von 3,4 Milliarden Euro. Davon entfallen 1,6 Milliarden Euro auf Vorprodukte (elektronische Bauelemente und Leiterplatten) sowie 1,8 Milliarden Euro auf fertige Geräte. Zu den Fertigprodukten zählen die Unterhaltungselektronik (Fernseher, Digitalkameras etc.) mit einem Importvolumen von 730 Millionen Euro, die Informationstechnik (Computer, Drucker etc.) mit 670 Millionen Euro und Kommunikationstechnik (Handys etc.) mit Importen im Wert von 430 Millionen Euro.
Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…
Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…
Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…
Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…
Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.
Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…