Insgesamt 18 neue High-End-Chips hat Intel vorgestellt. Diese Modelle wurden bislang als Westmere-EX geführt. Im ‘unteren’ Bereich stellt Intel 11 neue CPUs vor. “Die neue Intel-Xeon-Prozessor-Famile liefert rekordverdächtige Perfomance und verbessert Sicherheit, Verlässlichkeit und Energieeffizienz”, kommentiert Kirk Skaugen, General Manager bei Intels Datacentre Group. Intel richtet den Xeon E7 an High-Performance-Einsätze mit bestimmten Workloads wie Datenbanken, großen Virtualisierungsprojekten oder kritischen Online-Transaktionen. Die Acht-Socket-Variante unterstützt laut Intel bis zu 8 TB Memory und lasse sich daher sehr hoch skalieren.
Bis zu 10 Kerne haben die Prozessoren aus der Produktreihe E7. Diese setzt sich aus den Familien Xeon E7-2800, Xeon E7-4800 und Xeon E7-8800 zusammen. Die Vorgänger der Nehalem-EX-Reihe hatten maximal acht Kerne. Der größte L3 Cache wuchs von 24 MB auf 30 MB. Unter anderem damit bekommen die neuen Modelle einen Performance-Schub gegenüber den Modellen der Xeon 7500-Serie von 40 Prozent, wie es von Intel heißt.
Die einzelnen Familien richten sich an Server mit zwei, (2800 series), vier (4800) und acht Sockets (8800) und lassen sich auf bis zu 256 Sockets erweitern. Bis auf den E7-8837, mit einer Taktfrequenz von 2,67 GHz, sind alle E7 Xeons mit Hyperthreading versehen. Die Taktung reicht über die verschiedenen Modellgruppen hinweg von 1,73 GHz bis 2,67 GHz und das Thermal Design Power (TDP) wird zwischen 105 W und 130 W bewertet. Was alle E7-CPUs gemeinsam haben, ist die Fähigkeit, die Frequenz an den Workload anzupassen und auch die Versorgungsspannung zu variieren. Damit kann bei geringer Auslastung der Stromverbrauch gesenkt werden. Selbst einzelne Cores lassen sich laut Intel abschalten.
Mit der Trusted Execution Technology (TXT) sichert Intel das Betriebssystem bereits beim Booten und aus der Familie Xeon 5600 hat der E7 die in Hardware gegossene Verschlüsselung ‘Advanced Encryption Standard New Instructions’ (AES-NI) geerbt, die ein schnelles Ver- und Entschlüsseln von Daten erlaubt. Diese Features sind jedoch auch in den neu vorgestellten E3-Xeons zu finden, die mit zwei oder vier Kernen, einem L3 Cache zwischen 3 MB und 8 MB, einem Clock-Speed von 2.20 GHz bis zu 3,50 GHz ausgestatte sind und einen TDP-Wert zwischen 20 W und 95 W erreichen.
Schlechte Karten für Itanium?
Richard George, Marketing Director bei Intel, erklärte gegenüber ZDNet UK, “Intel hat jetzt zwei Plattformen, die sich für unternehmenskritische Anwendungen eignen, und diese heißen Itanium und E7. Die beiden koexistieren, aber anstatt zu sagen, die eine steht über der anderen, sollte man lieber auf das Betriebssystem schauen, das man damit betreiben will.”
Auch wenn diese Ankündigung sich eher so liest, als hätte Oracle recht, das vor wenigen Tagen den Support für den Itanium aufgekündigt hat, tut sich Forrester-Analyst Richard Fichera schwer damit, an der neuen Familie etwas auszusetzen.
Er stuft die Performancesteigerung eher als moderat ein. Viel wichtiger sind für ihn die neuen Sicherheits- und Energiefunktionen. Was aber bedeutet das für die Anwender: “Ein klarer Gewinn für die Workloads auf x86 Server. Intel erweitert Performance in ein Territorium, das bislang RISC/UNIX vorbehalten war. Linux und Windows-Workloads bekommen jetzt eine Plattform, die die Leistung steigert, ohne dabei ein neues Systemdesign nötig zu machen.”
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