silicon.de: Herr Janata, Sie sagten anlässlich der Vorstellung des Cloud-Kalkulators, knapp die Hälfte der Unternehmen wisse nicht, wie hoch ihre IT-Kosten seien. Ist die Lage wirklich so dramatisch? Zumindest die Höhe des IT-Budgets dürfte in den meisten Firmen doch bekannt sein?
Janata: Unternehmen kennen ihre IT-Budgets und die Höhe der Kostenstellen, beispielsweise für die Anschaffung neuer Hardware oder das IT-Personal. Aber wenn es um die tatsächlichen IT-Kosten geht, tappen viele Unternehmen im Dunkeln. Denn dazu gehören auch etwa die Stromkosten für die Kühlung der Server, die in der Regel anderen Kostenstellen zugeschrieben sind.
Eine saubere Abgrenzung ist sehr schwierig. Auch größere Unternehmen haben hiermit oft Probleme. Das fängt schon bei den Kosten für eine spezielle Anwendung an. Denn zu deren Lizenzkosten müssten die Unternehmen eigentlich unter anderem auch einen Anteil für die Kosten des Betriebssystems hinzurechnen, auf dem die Software läuft. Wesentlich einfacher fällt das Ganze beim Cloud-Computing-Modell aus: Hier wissen Unternehmen exakt, was der Betrieb einer Applikation kostet.
silicon.de: Der Cloud-Kalkulator steht seit Februar im Netz. Wie ist seitdem die Resonanz der Anwender?
Janata: In den ersten acht Wochen haben über 1000 Interessenten den Kalkulator besucht und die Kosten des IT-Betriebs geschäftskritischer Systeme im eigenen Rechenzentrum mit denen entsprechender Cloud-Dienste verglichen.
silicon.de: An wen richtet sich der Cloud-Kalkulator?
Janata: Der Kalkulator richtet sich an den Mittelstand. Und vor allem an Unternehmen, die bislang noch nicht mit Cloud Computing in Berührung gekommen sind. Er soll ihnen eine einfache Abfrage bieten und einen ersten Eindruck vermitteln, wie viel der IT-Betrieb in der Cloud kostet.
silicon.de: Ich habe den Cloud-Kalkulator mit verschiedenen Angaben zu Servern, Wachstum, Lastspitzen und Storage ausprobiert. Ergebnis war immer, dass Cloud Computing günstiger ist als der IT-Eigenbetrieb, meist mehr als 30 Prozent. Habe ich etwas falsch gemacht? Kann es nicht auch Fälle geben, in denen der IT-Eigenbetrieb günstiger ist als die Cloud?
Janata: Natürlich kann der Eigenbetrieb auch günstiger sein – und zwar bei denjenigen Unternehmen die ihr Datacenter exzellent managen und ihre Ressourcen optimal nutzen. Das ist unseren Erfahrungen nach bei 10 bis 20 Prozent der Unternehmen der Fall. Aber für ein Drittel der Unternehmen, nämlich diejenigen, die ihre IT schlechter managen als der Durchschnitt, ist der IT-Eigenbetrieb sogar deutlich teurer, als im Kalkulator veranschlagt. Die dort hinterlegten Kosten für den Selbstbetrieb der IT sind Durchschnittskosten. Diese sind das Ergebnis zahlreicher Untersuchungen, Studien und Befragungen.
silicon.de: Im Rechner werden offenbar langjährig ermittelte Durchschnittskosten für den IT-Eigenbetrieb mit den Durchschnittskosten von Cloud-Services verglichen, die relativ neu auf dem Markt sind. Vergleicht man hier nicht Äpfel mit Birnen?
Janata: Zunächst einmal legen wir in dem Kalkulator nicht die Durchschnittskosten des IT-Betriebs auf der Grundlage einer langjährigen Betrachtung zu Grunde, sondern aktuelle Werte. Die Berechnung der Durchschnittskosten wäre sonst nicht korrekt, da beispielsweise die Hardwarepreise immer weiter sinken. Und hier haben wir über alle Faktoren des IT-Betriebs hinweg, von der Hardware bis zu den Lohnkosten, den Durchschnitt ermittelt.
Generell gibt es natürlich wesentliche Unterschiede beim IT-Eigenbetrieb der Unternehmen und bei Cloud Services. So ist das Security-Level eines professionellen Cloud-Anbieters generell höher als das der meisten Unternehmen. Ein Indiz hierfür ist beispielsweise die Zertifizierung nach der internationalen Sicherheitsnorm ISO 27001. Kaum ein Mittelständler kann es sich leisten, seine IT nach einem solch hohen Standard zu betreiben. Von einem guten Cloud-Anbieter sollte man das aber erwarten. Insofern betrachten wir hier nicht zwei grundsätzlich verschiedene Dinge, sondern einfach die Realität: Was kostet der Eigenbetrieb im Vergleich zur Cloud? Genau das ist Sinn und Zweck des Kalkulators.
silicon.de: Planen Sie, den Rechner auszubauen – etwa die Anzahl der vergleichbaren Parameter zu erhöhen?
Janata: Momentan nicht. Denn mit jeder Detailstufe, die man jetzt zusätzlich hinzufügt, potenziert man die Komplexität dieses Modells. Letztlich wollen wir auch die Bedienbarkeit möglichst einfach halten. Für einen ersten Vergleich ist der Kalkulator derzeit optimal ausgelegt. Um die individuellen IT-Kosten exakt vergleichen zu können, muss man ohnehin immer eine Individualbetrachtung durchführen.
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Kalkulation auf welcher Grundlage?
Wasist hier die Berechnungsgrundlage? Wenn der deutsche Mittelstand für diesen Preis die eigene IT betreiben würde, wären 50 % der Betriebe Pleite!
Habe unsere Server- Umgebung testweise eingegeben und es kam ein Wert von 560.000 Euro im Jahr heraus. Wir betreiben diese Umgebung für ein Drittel dieses kalkulierten Betrages!
Für mich trägt dieser Kalkulator mehr zur Verunsicherung des Themas "Cloud" bei, als wirklich eine objektive Betrachtung zu unterstützen!
Unsinn
Entschuldigung - ich weiß zwar nicht, was hinter Ihrem Modell steckt, aber unseren internen IT-Kosten liegen bei ca. weniger als 10% der kalkulierten Kosten und - da die Cloud auch bei mir angeblich billiger ist, bei weniger als 15% der Cloudkosten.
Bei meinen IT-Kosten waren Betrieb, Personal, Strom und Klima genauso dabei, wie die Netzwerkinfrastruktur und mobile Kosten.
Anfang diesesn Jahres haben wir eine eigene Analyse gefahren und sind dabei auf einen Faktor 2 bei den Cloudkosten gekommen. Aber vielleicht sind wir ja nicht so schlau wie Experton.
P.S.: Das Hardware immer billiger wird, kann ich zumindest bei SUN nicht bestätigen. Seitdem Oracle den Laden übernommen hat sind meine EK um 50-80% gestiegen -- also sind wir jetzt bei HP
Außerdem wird der Effekt aktuell eher dadaurch erreicht, dass man für das gleiche Geld mehr Leistung bekommt.
P.S.: 2. der Parser hier hält nicht viel von "größer als"- und "kleiner als"-Zeichen, deswegen war der erste Kommentar abgeschnitten.
Limitierungen
Es gibt schon Dinge die hier wie Äpfel und Birnen aussehen. Warum sind die Server etc. auf 36 Monate limitiert? Bei einem Mittelständler sind 60 Monate oder mehr durchaus üblich. Und es gibt gute Gründe dafür. Ich halte die Zahlen auch für nicht wirlich aussagefähig.
Ausprobiert - Gelacht - Unter Bullshit abgeheftet
Schon die Erfassungsstruktur für den Bedarf ist vollkommen aus der Luft gegriffen. Wir betreiben eine Landschaft mit 25 virtuellen Servern auf 3 realen Servern im VMware Cluster. Wie soll ich das in die Struktur eingeben ?
Näherungsweise Eingabe führt zu vollkommen verzerrten Zahlen. Der 3-Jahresbetrag für den Eigenbetrieb liegt bei (Kaufpreis Hardware + Vollkosten RZ einschliesslich Strom für nicht IT-Umgebungen) * 15 !!
Dafür liegt der errechnete Betrag für die Cloud bei 1/10 des Angebots von Amazon für unsere Umgebung. (Grund ist dort übrigens der hohe Datentraffic. Aber mit solchen Details geben sich ja die Autoren nicht ab.)
Empfehle den Expertonen dringend den Schrott vom Netz zu nehmen !! Die Blamage könnte publik werden.