Rechenzentren müssen gekühlt werden – so könnte die Antarktis als ein idealer Standort gelten. Die US-amerikanische McMurdo Station ist die größte Forschungs- und Logistik-Station am Südpol. Im Winter arbeiten hier 250 Forscher, im Sommer bis zu 1100. Das Data Center mit 64 Servern und mehr als 2 TB Speicher ist über ein Gigabit-Ethernet-Netzwerk mit Hunderten Desktops verbunden. Zudem gibt es Verbindungen zu US-Satelliten, über die jeden Tag bis zu 100 GB wissenschaftliche Daten transferiert werden.
MareNostrum ist ein Supercomputer an der ‘Universitat Politècnica de Catalunya’ in Barcelona. Der komplette Rechner wurde in eine Kapelle eingebaut und ist von 5 Meter hohen Glaswänden umgeben. In MareNostrum kommen IBM-PowerPC-Prozessoren und Suse Linux Enterprise Server zum Einsatz.
Der Superconducting Super Collider war ein großes Teilchenbeschleuniger-Projekt in Texas. 1993 entschied der US-Kongress, die Bauarbeiten einzustellen, da neue Kalkulationen von Kosten von bis zu 12 Milliarden US-Dollar ausgingen. 22,5 Kilometer Tunnel waren jedoch schon fertig gestellt – und werden jetzt nach Medienberichten als möglicher Standort für Rechenzentren beworben.
Verne Global ist ein Rechenzentrum im isländischen Keflavík, das auf einer ehemaligen NATO-Basis liegt. Die niedrigen Außentemperaturen sorgen das ganze Jahr über für Kühlung. Island – und damit auch das Rechenzentrum – bezieht 100 Prozent seiner Energie aus Wasserkraft und Geothermie.
Das Stockholmer ‘Pionen White Mountains Data Center’ gehört dem schwedischen Internet Service Provider Bahnhof AB. Es liegt in einem Atom-Bunker, der in den 70er Jahren für die schwedische Regierung errichtet wurde. Von 2006 bis 2008 wurde der Bunker für Bahnhof AB umgebaut. Das Rechenzentrum gelangte kürzlich zu Ruhm, als bekannt wurde, dass hier WikiLeaks-Daten gehostet werden.
Google hat ein Konzept für Datenzentren entwickelt, die auf offener See stationiert werden sollen. Die Datenzentren versorgen sich auf dem Meer eigenständig mit Strom und werden vom kalten Wasser gekühlt. Laut einem Patentantrag von Google basiert das Konzept auf mobilen Datenzentren in Containern. Das Konzept wurde ursprünglich von dem Suchmaschinenanbieter entwickelt, die bisher bekannteste praktische Umsetzung ist die Black Box von Sun Microsystems.
Die Container könnten auf festen Plattformen oder auf Schiffen vier bis elf Kilometer vor der Küste stationiert werden. Als natürliche Methode zur Energiegewinnung will Google die Wellen nutzen. Die Anlagen zur Energiegewinnung können bis zu 40 Megawatt Strom liefern. Google setzt auf die Wellenenergie-Konverter des Unternehmens Pelamis. Hierbei handelt es sich um einen 150 Meter langen Zusammenschluss mehrerer Röhren, in denen die Wellenbewegung hydraulische Anlagen in Bewegung setzt, welche dann einen Generator antreiben.
Zur Kühlung der Datenzentren will Google ein System aus Wärmetauschern nutzen, in denen das intern eingesetzte Süßwasser seine Wärme an das Meerwasser abgibt. Die mobilen Datenzentren könnten, laut Google, vielfältig eingesetzt werden. So könnten die Schiffe zum Beispiel in Krisenregionen schnell eine lokale IT-Infrastruktur zur Verfügung stellen.
In der Region Chubu auf der japanischen Hauptinsel Honshu derweil wird ein Rechenzentrum in einem ehemaligen Steinkohlebergwerk gebaut. Geplant sind 30 Container mit jeweils 250 Servern. Die Kühlung liefern das Grundwasser sowie die Raumtemperatur von 15 Grad Celsius. Nach Medienberichten sind die Container für Erdbeben bis zur Stärke 6,7 auf der Richter-Skala ausgelegt.
In Helsinki betreibt der finnische IT-Dienstleisters Academica ein Rechenzentrum direkt unter einer Kirche. Ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg wurde für das Data Center unter der Uspenski-Kathedrale umgebaut. Das Condorcet-Rechenzentrum in Paris ist gleichzeitig ein Arboretum. Die Pflanzen werden aufgezogen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu erforschen.
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