“Angesichts des breiten Interesses an freien Productivity-Applikationen und der schnellen Entwicklung von Computing-Technologien, glauben wir, dass das OpenOffice.org-Projekt am besten von einer Organisation geführt wird, die diesen breit gefächerten Zielmarkt auf nicht-kommerzieller Basis angeht”, so Edward Screven, Chief Architect bei Oracle.
Daher kündigte Oracle am Freitag an, künftig Open Office nicht mehr als kommerzielles Produkt anzubieten. Oracle wolle “sofort damit beginnen, mit Community-Mitgliedern zusammen Open Office fortzuführen”. Zudem solle auch sichergestellt werden, dass OpenOffice.org auch weiterhin Standards wie das ODF (Open Document Format) unterstützt.
Oracles Schritt dürfte weniger aus der Überlegung heraus stattgefunden haben, den Open-Source-Gedanken zu fördern. Oracle wird eher Probleme gehabt haben, mit OpenOffice, das unter Sun Microsystem als StarOffice vertrieben wurde, hohe Absatzzahlen zu erzielen.
Zusammen mit einigen Links verschwand auch der Link zu Oracles jüngst angekündigtem Cloud-Office aus dem Web.
Trotz verschiedener Reibereien mit Entwicklergruppen bei mehreren Projekten bekennt sich Oracle auch weiterhin zu Open Source. “Oracle ist nach wie vor auf Linux und MySQL fokussiert, denn diese Produkte haben unter kommerziellen und öffentlichen Anwendern hohe Verbreitung”, so Screven.
Unklar bleibt jetzt auch, wie sich diese Entscheidung auf die OpenOffice-Abspaltung LibreOffice auswirkt. Die Document Foundation hat im vergangenen Jahr diesen Fork gegründet, weil es mit Oracles Haltung gegenüber der Community nicht einverstanden war.
Auch Oracle wurde eingeladen, an dem Projekt mitzuwirken. Oracle allerdings zeigte kein Interesse an dem Projekt und stellte auch die Markennamen und Logos nicht zur Verwendung frei. Daher musste sich LibreOffice auch einen neuen Namen geben. Bislang gibt es weder von der Document Foundation noch von Oracle einen Kommentar dazu.
Inzwischen liegen die neue quelloffene Bürosoftware LibreOffice 3.4 wie auch OpenOffice 3.4 als Beta-Version vor.
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