Virtualisierung der Desktops

In den vergangenen Jahren haben IT-Verantwortliche eine Vervielfachung ihrer Arbeit erlebt. Merger, Globalisierung, Budgetkürzungen während der Krise, und starkes Unternehmenswachstum mit dem wirtschaftlichen Aufschwung spülten und spülen immer neue Aufgaben in die IT-Abteilungen. Zusammen mit dem neuen Hypethema “Cloud” diskutieren die Mitarbeiter jetzt über Virtualisierung von Servern und Desktops. In Verbindung mit der Migration auf Windows 7 steht die Virtualisierung der Applikationen als mögliche beste Wahl innerhalb einer Microsoft-Infrastruktur in den PowerPoint-Präsentationen für Management und Vorstand.

Kein Wunder, scheint doch “Microsoft Application Virtualization” – kurz “App-V” – wichtige und zeitintensive Herausforderungen der IT-Abteilung zu lösen. Mit App-V werden die Administratoren ihren Kollegen anderer Abteilungen des Unternehmens die vertrauten Anwendungen in Echtzeit liefern: Die Software ist nicht mehr lokal gespeichert, sondern läuft auf den Servern des Unternehmens. Klickt ein User auf das benötigte Programm – etwa Microsoft Word, Adobe Acrobat oder eine ERP-Anwendung – streamen die App-V-Server die benötigten Funktionen auf den Desktop. Hier laufen die Programme in einer geschützten Umgebung, die Desktop-Systeme werden nicht verändert.

Für kritische Geschäftsprozesse bilden “Microsoft System Center Configuration Manager 2007°R2” und Microsoft Application Virtualization die ideale Kombination, um eine moderne IT-Infrastruktur zu etablieren. In der Aufteilung der Aufgaben fokussiert App-V auf die Virtualisierung der Anwendungen – während der Configuration Manager 2007 das Change- und Konfigurations-Management der Microsoft-Systeme verantwortet.

Zeitersparnis für die IT-Abteilungen

Das “Steinbuch Centre for Computing” ist das Information Technology Centre am “Karlsruher Institut für Technologie”. Für das automatisierte Deployment von Windows 7 auf 10.000 Computern nutzten die IT-Verantwortlichen Microsoft System Center Configuration Manager und App-V.

“Wir haben die Zeit, die wir für das Deployment von Applikationen benötigen um 60 Prozent verringert. Anstatt einer Woche dauerte der gesamte Prozess nur noch zwei Tage”, sagt Jaron Mehl, IT Manager Steinbuch Centre of Computing. Das Testen oder Konfigurieren von verschiedenen Applikationen gegeneinander sei kein aufwändiger Prozess mehr, denn es werde keinen Konflikt der verschiedenen Applikationen auf einem Desktop geben.

Mit den virtualisierten Desktops sind die Programme nicht mehr an den PC gebunden – sondern über das Active Directory an den jeweiligen User. So können Studenten oder Lehrer nur mit den Anwendungen arbeiten, deren Zugriff ihnen erlaubt ist. Gleichzeitig sei es aber auch kein Problem mehr, kurzfristig – etwa für Lehrer des Institutes – den Zugriff für benötigte Anwendungen freizuschalten.

“Jeder unserer User erhält genau die Applikationen, die er braucht – unabhängig davon, wo er arbeitet oder welchen Computer er benutzt”, so Mehl weiter. “In einer IT-Umgebung, in der viele Anwender einen PC teilen, ist das sehr wertvoll.”

Beispielhafte Kostenrechnung

Mit den Zeitersparnissen realisieren die IT-Abteilungen hohe Kostenreduzierungen. Mehrere Marktforscher haben sich in Studien mit diesem Aspekt des Optimierten Desktops beschäftigt und kamen zu teilweise erstaunlichen Ergebnissen.

“IT-Manager sehen sich mit dem Dilemma konfrontiert, dass sie Informationstechnologie nutzen müssen, die die Arbeitskosten ihrer Abteilung senken. Die aber gleichzeitig die Qualität ihrer Services steigern soll”, heißt es in einer Studie der Hansa GCR vom März 2010. “Das Ergebnis unserer Untersuchung ist, dass die Nutzung von App-V Vorteile bringt, mit denen die Verantwortlichen diese Erwartung erfüllen können.”

Die Vorteile seien bei allen Applikationen über deren gesamten Lifecycle umfassend und klar zu benennen. “Die Unternehmen profitieren von Zeitersparnissen, höherer Effizienz und niedrigeren Kosten.”

Bei der Berechnung der Kostenersparnisse gingen die Marktforscher von einem durchschnittlichen Unternehmen mit 4917 PCs aus, die von 26 Mitarbeitern betreut werden. Sie legten Arbeitskosten von 60 Dollar pro Arbeitsstunde zu Grunde.

Bei den Kosten für das Testen und Vorbereiten von Applikationen kamen sie auf jährlich 26 Dollar eingesparte Kosten pro PC. Das benötigte Jahresbudget für das Ausrollen der Applikationen gaben sie – für das definierte Durchschnittsunternehmen der Studie – pro PC um 13 Dollar niedriger an. Für das Managen und das Updaten der Applikationen konnte die IT-Abteilung 22 Dollar pro PC und Jahr sparen – und bei den Supportkosten waren es noch einmal 21 Dollar pro Jahr.

“Obwohl diese Kosten von Unternehmen zu Unternehmen variieren, können wir mit der Studie drei grundsätzliche Schlussfolgerungen ziehen”, heißt es weiter. “Von der App-V profitieren viele unterschiedlich aufgestellte Organisation – über viele Stufen des Lebenszyklus ihrer Applikation hinweg.” Zweitens erweitere App-V die Funktionen des Microsoft System Center Configuration Manager und Windows 7 und drittens helfe die Virtualisierungslösung den Mitarbeitern in der IT-Abteilung “sich von manuellen Arbeiten zu befreien”.

Silicon-Redaktion

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