Am 22. März ließ Oracle die Bombe platzen: Künftig werde es von Oracle keinen Support mehr bei neuen Produkten für Server auf Itanium-Basis geben. Datenbanken, Middleware und Anwendungen wird es von Oracle also künftig nicht mehr für den Itanium geben. Intel und HP, so Oracle damals, planten ein baldiges Ende der Plattform.
Intel und HP hingegen beharren auf ihren Zeitplänen, die den Anwendern zumindest in den nächsten zehn Jahren noch mit Updates rund um den Itanium versorgen wollen. Und offenbar sind Intel und HP in ihren Aussagen glaubwürdiger als Orcle, wie die Marktforscher der Gabriel Consulting Group jetzt in einer Umfrage herausgefunden haben. Nichts desto trotz herrsch um den Itanium herum eine gewisse Verunsicherung.
450 Entscheidungsträger in großen Unternehmen hatte GCG befragt und damit vor allem Anwender von Microsoft, Red Hat, HP-UX, Solaris und AIX. 85 Prozent verwenden zudem Oracle-Datenbanken und jeweils etwa die Hälfte dieser Oracle-Nutzer verwendet entweder Solaris oder HP-UX. Windows und RHEL waren bei fast allen zu finden und knapp 50 Prozent verwendeten AIX von IBM.
Von diesen Anwendern wollen 48 Prozent der Auslegung Oracles keinen Glauben schenken. Immerhin 29 Prozent gaben an, mit Oracles Aussage, dass Intel sich vom Itanium verabschieden werde, übereinzustimmen. 23 Prozent waren unentschlossen.
Rund 50 Prozent gaben an, dass Intels Itanium-Roadmap glaubwürdig ist. 16 Prozent glauben, dass Intel nicht hinter dem Itanium stünde. 34 Prozent sind sich zumindest unsicher, was die Itanium-Plattform anbelangt.
Nur 49 Prozent der Befragten glauben, dass Oracle diesen Schritt getan hat, um die Zahl der Untersützten Plattformen zu reduzieren. 64 Prozent hingegen sind überzeugt, dass es Oracle darum geht, die Preise für den Support von Itanium in die Höhe zu treiben; und 77 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass es Oracle darum geht, die konkurrierenden Plattform HP-UX und Itanium zu schwächen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Doch bereits im Dezember 2010 hatte Oracle den Support-Preis für Oracle-Software auf Sparc gesenkt und den Supportpreis für Oracle-Produkte auf Itanium dagegen verdoppelt. Oracle genießt offenbar in der Branche einen gewissen Ruf, wie sich aus der Gabriel-Studie herauslesen lässt: 79 Prozent der Anwender glauben, dass diesen Schritten weitere folgen werden, mit denen Oracle sämtliche Hardware-Konkurrenten über die eigenen Produkte benachteiligen wird.
Richard Fichera, Analyst bei Forrester, vermutet in einem Blog, dass das nächste ‘Opfer’ von Oracle IBM mit der AIX-Plattform sein könnte, denn die installierte Basis sei in der gleichen Größenordnung anzusiedeln.
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