iPhone-Ortung: Tut Apple genug?
Nach Tagen des Schweigens hat sich Apple nun in die Debatte um die Aufzeichnung der Standortdaten eingeschaltet. Apple beschwichtigt und will das Problem in der kommenden Woche mit einem Software-Update beheben. Dennoch bleiben viele Fragen offen.
“Apple verfolgt den Standort Ihres iPhone nicht. Das hat es auch nie getan und plant nicht, es zu tun”, heißt es in einem ausführlichen Statement von Apple zu dem Fall. Der Grund, warum das iPhone so viele Daten speichere, sei ein Bug, den man mittlerweile entdeckt habe. Künftig sollen die erhobenen Standortdaten nur noch sieben Tage gespeichert werden.
Apple-Chef Steve Jobs – der sich aus Krankheitsgründen derzeit eigentlich eine Auszeit nimmt – meldete sich zudem in einem Interview mit dem Wall Street Journal persönlich zu Wort.
Doch Apples “Locationgate” hat viel Staub aufgewirbelt, die Diskussion um den Fall ist auch nach der Stellungnahme des Konzerns nicht beendet. Nach einem Bericht von Bloomberg haben zwei Besitzer von Apple-Geräten Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Sie werfen Apple Verstöße gegen Datenschutzgesetze sowie den Computer Fraud and Abuse Act vor, da ihre mobilen Geräte ihre Bewegungsdaten aufzeichnen, ohne dass es eine Möglichkeit gibt, diese Funktion abzuschalten.
Experten wie Larry Dignan von unserer US-Schwesterpublikation ZDNet.com stellen darüber hinaus einige weitere Fragen. Zum Beispiel die, ob es sich bei dem Problem wirklich um ein Bug handelt. Steve Jobs hat dies in seinen Interviews zum Thema mehrfach betont – Details blieb er aber schuldig. Einen Teil der Schuld weißt Apple von sich: Die Industrie habe das Thema “location tracking” nicht richtig erklärt. Die jetzt veröffentlichten FAQs erfüllen diese Aufgabe laut Dignan allerdings auch nicht.
Er fragt sich außerdem, warum die Standortdaten sieben Tagen vorgehalten werden müssen. Möglicherweise würde es ausreichen, die Daten für einen Stunde oder einen Tag zu speichern. Auch dazu gibt es bislang von Apple keine nähere Erläuterung.