IDC: ARM drängt in Intels-PC-Domäne vor


ARMs brandneues Design. Erste Hersteller arbeiten bereits an CPUs, die sich auch in Servern einsetzen lassen. Quelle: ARM

Bis zum Jahr 2015, so IDC in einer Studie, könnte der Chip-Designer ARM einen Marktanteil von 15 Prozent am weltweiten Markt für PC-Prozessoren haben. Denn die britischen Designer stürzen sich immer mehr auf Anwendungsgebiete jenseits von Smartphones und Tablet-PCs. Neben Plattformen für Laptops und PCs testet ARM auch den Einsatz der Architektur bei kleineren Servern.

Ein entscheidender Punkt in dieser Prognose ist die Tatsache, dass Microsofts die nächste Betriebssystem-Generation mit Support für die ARM-Architektur ausrüsten will. Damit könnte, wie IDC vermutet, auch das Interesse der Konsumenten für ARM-basierte Laptops steigen. Zunächst erwarten die Experten Netbooks mit ARM-CPUs. Von da aus könnte die Architektur auch in andere Einsatzgebiete, wie Laptops, Desktops und kleinere Web-Server, bei denen geringer Stromverbrauch im Vordergrund steht, vordringen.

Erste Beispiele liefern Texas Instruments, Qualcomm und Nvidia. Mit Projekt “Denver” etwa hat Nvidia bereits eine Plattform für Windows 8 angekündigt. Qualcomm und TI wollen zwar keine PC-Chips entwerfen, doch werden diese beiden Hersteller Smartphone-Chips für Windows 8 auf den Markt bringen. Mit steigendem Bedarf könnten aber auch die beiden Letztgenannten ARM-basierte CPUs für Laptops oder andere größere Geräte entwickeln.

Das ARM-Management hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass der PC-Markt keine Priorität sei. Man wolle sich vor allem auf Smartphones und Tablets konzentrieren, wo derzeit auch die höchsten Wachstumsraten zu erwarten sind. Für ARM wäre der Eintritt in den von Intel kontrollierten PC-Markt mit erheblichen Kosten und niedrigen Marktanteilen verbunden.

Um an die Leistung von PC-Chips heranzureichen, muss ARM die Architektur noch erweitern. Das könnte der Hersteller mit dem Cortex-A15-Design erreichen, das ARM im September angekündigt hat. Cortex A15 ist ein 32-Bit-Design, das sich auf bis zu 40 Bits erweitern lässt. ARM erwägt auch, künftig eine Adressierung mit 64 Bits umzusetzen. Damit wäre die Architektur zumindest theoretisch auch auf für einen PC denkbar. Die ersten Geräte auf Basis von Cortex A15 werden 2013 erwartet.

Auf der anderen Seite wird Intel jedoch in den nächsten Wochen die ersten Tablets und Smartphones mit Oak Trail, einer für den mobilen Einsatz optimierten x86-CPU, auf den Markt bringen. Daneben kochten in den vergangenen Wochen immer wieder Gerüchte über eine Kooperation zwischen ARM und AMD auf, die aber von beiden Herstellern stets dementiert wurden.

Silicon-Redaktion

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