Google will StreetView in der Schweiz stoppen

Alle Gesichter und Autokennzeichen ohne Ausnahmen soll Google bei den Aufnahmen in der Schweiz unkenntlich machen. Das beschloss Anfang April das Schweizer Bundesverwaltungsgericht. Derzeit hat Google dieses Verfahren mit einer Software automatisiert, die eine Treffer-Quote von 99 Prozent habe.

Doch das ist dem Schweizer Gericht nicht genug. In Bereichen wie Schulen, Frauenhäusern, Gefängnissen, Gerichten, Krankenhäusern oder vergleichbaren Einrichtungen fordern die Richter “absolute Anonymität”. Dabei müssten auch andere Kennzeichen wie zum Beispiel Kleidung oder Hautfarbe unkenntlich gemacht werden. Bereiche wie Gärten oder Höfe, die durch normale Passanten nicht eingesehen werden können, seien ebenfalls unkenntlich zu machen.

Für Google stelle das einen unverhältnismäßig hohen Aufwand dar – millionen Aufnahmen müssten von Hand überprüft werden – und hat jetzt Berufung eingelegt. Im Vorfeld einer weiteren Entscheidung teilt Google jetzt mit: “Falls diese Anordnungen tatsächlich Bestand haben sollten, wäre Google leider gezwungen, den Dienst in der Schweiz einzustellen.”

“Wir werden uns sehr bemühen, Street View für die Schweizer Nutzer zu erhalten. Wir führen nicht deshalb Beschwerde, weil wir eigene finanzielle Interessen verfolgen, wir verdienen kein Geld mit Street View, sondern wir stehen für Innovation ein und für die Vorteile, die Street View der Schweiz bringt”, so Patrick Warnking, Country Manager Google Schweiz.


Google will gegen unverhältnismäßige Datenschutzbestimmungen protestieren und droht mit einem Stopp des Dienstes Street View in der Schweiz. Quelle: Google Maps
Silicon-Redaktion

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  • dann halt
    dann halt, sollen sie es halt abschalten. wichtiger als den schutz meiner privatsphäre ist street view in keinem fall.

  • Irgendwann ist genug!
    Unser Datenschutzbeauftragter treibt es einfach zu weit. Ich kann es nicht mehr hören. Herr Thüring, treten Sie ab! Das wäre das beste für alle Beteiligten.

  • Google will StreetView in der Schweiz stoppen
    Na, es geht also doch, diese "Pest" wieder loszuwerden - und das mit relativ
    einfachen Mitteln. Man mache es für Google nur so teuer wie möglich, daß dabei
    kein rentables Geschäft mehr zu erwarten ist. Zudem scheint in der Schweiz
    ausnahmsweise jemand mit dem Datenschutz ernst zu machen.

  • LOL!!
    "Wir führen nicht deshalb Beschwerde, weil wir eigene finanzielle Interessen verfolgen, wir verdienen kein Geld mit Street View, sondern wir stehen für Innovation ein und für die Vorteile, die Street View der Schweiz bringt", so Patrick Warnking, Country Manager Google Schweiz."

    Ich wußte es doch schon lange, dass Google ein mild- und wohltätiges Unternehmen ist. Meine Güte, kommen wir (das Volk, der Pöbel) wirklich so unterbelichtet rüber, dass jeder dahergelaufene Country Manager uns jeden Mist erzählen kann und davon überzeugt ist, dass es keiner merkt?

  • Bünzlitum
    Tja, wir Schweizer können eben echt nur meckern anstatt sich über den wunderbaren nützlichen Dienst zu freuen. Darf ich dann ab jetzt jedem, der mich ohne zu Fragen auf der Strasse fotografiert, eine in die Fresse hauen und auf Missachtung des Datenschutzes verweisen???? Wahnsinn, dass es immer ein paar wenige Nörgler immer wieder schaffen.....

  • Google will StreetView in der Schweiz stoppen
    Mir stösst der Satz "die Schweiz mit ihren hohen Datenschutzanforderungen" auf, wenn ich daran denke, dass man bei Eingabe einer Autonummer in fast jedem Kanton (z.T. sogar gratis und online!) die Adresse und den Namen des zugehörigen Fahrzeughalters bekommt. Das nennt sich "hoher Datenschutz"! Ein Hohn!

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