Die Topanalysten von Goldman Sachs schreiben in einem ihrer jüngsten Research-Berichte, dass Apple mit dem iPad sowie die anderen Anbieter von Tablet-Systemen den “IT-Markt total umkrempeln” werden. “Für 2011 gehen dem Laptop-Markt 21 Millionen Einheiten wegen Kannibalisierung durch die Tablets verloren, und 2012 werden es sogar 26,5 Millionen sein”, schreiben die Analysten der weltweit größten Investmentbank.

Und dann weiter: “Am meisten werden darunter Intel und Microsoft zu leiden haben, denn die neuen Tablets sind nicht mit Intel-Prozessoren bestückt und ein Tablet-geeignetes Windows-System ist auch noch lange nicht in Sicht”, lautet der skeptische Ausblick für die lange Zeit dominierende Wintel-Allianz.

Doch nicht nur bei den Consumer-orientierten Systemen droht den beiden bisherigen Platzhirschen Gefahr. So versucht Microsoft derzeit mit immensen Anstrengungen, im Cloud– und System-Management verloren gegangenen Anschluss zurückzugewinnen. Und Intel musste sich gerade wegen seinen Highend-Itanium-Chips eine schallende Ohrfeige von Oracle gefallen lassen. Denn um die eigenen Sparc-Prozessoren zu pushen, hat Oracle alle weiteren Software-Entwicklungen eingestellt, die auf dem Itanium-Prozessor basieren.

“Intel ist auf dem besten Weg, den Anschluss zu verpassen, ARM und Qualcomm sind derzeit wesentlich besser aufgestellt als der Gigant aus Santa Clara”, sagt Chris Jones, Vice President und Principal Analyst bei Canalys, über die gegenwärtige Marktsituation.


Todd Bradley,
Bild: HP

Entsprechend laut klingeln die Alarmglocken bei beiden Unternehmen. Intels Board überlegt sogar das bislang Undenkbare: Einen Nicht-Intel-Veteran auf den obersten Chefsessel zu holen. So berichteten mehrere US-Medien kürzlich davon, dass Intel versucht haben soll, Todd Bradley von HP abzuwerben. Bradley ist bei HP für das PC-Geschäft zuständig und hatte sich nach dem Abgang von Mark Hurd Hoffnungen auf den CEO-Stuhl beim größten IT-Konzern gemacht. Als dieser Job jedoch an Léo Apotheker ging, soll Bradley dem Vernehmen nach sehr erbost gewesen sein.

Bei Intel sollte Bradley nach den Berichten zunächst als Senior Vice President starten, um ihn dann zum Nachfolger des Noch-CEO Paul Otellini aufzubauen. Otellini ist 60 Jahre alt und spätestens in fünf Jahren wird er wie seine Vorgänger Craig Barrett und Andy Grove in den Ruhestand treten.

Der große Unterschied zum CEO-Wechsel der vergangenen Jahre ist jedoch der, dass diesmal kein geeigneter interner Kandidat zur Verfügung steht. Der lange Zeit als Kronprinz gehandelte Pat Gelsinger wechselte 2009 zu EMC. Daraufhin sprachen die Analysten die Kronprinzenrolle Sean Maloney zu. Doch der erlitt im vorigen Jahr einen Schlaganfall und hat sich bislang noch nicht davon vollends erholt.

Silicon-Redaktion

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  • Die Kleinen müssen schneller laufen
    Na ja, so dramatisch würde ich es als Intel Chef nicht sehen. ARM hat weltweit 1.900 Mitarbeiter und Qualcomm 17.500. Intel ist mit 82.500 eindeutig der Platzhirsch. Also aus Sicht von Intel kann ich schon den Vorsprung der beiden aufholen wenn ich mich beeile. Und mit Nokia und Microsoft starten jetzt zwei Bigplayer im mobilen Markt. Da könnte sich Intel ranhängen. Mal sehen wie es in einem Jahr aussieht.

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