Ballmer stecke noch in der Vergangenheit fest, erklärte der Finanzmagnat Einhorn auf einer Investment-Konferenz in New York. Er solle seinen Platz an der Spitze von Microsoft räumen und einem anderen eine Chance geben.
Ob Einhorns Forderung mit dem teuren Kauf des defizitären Internet-Telefonie-Anbieters Skype zusammenhängt, ist nicht klar. Microsoft hat für das Unternehmen, das in seiner Firmengeschichte noch nicht ein einziges Quartal mit schwarzen Zahlen abgeschlossen hat, 8,5 Milliarden Dollar bezahlt. Eine Entscheidung, die bei zahlreichen Investoren für Skepsis sorgte.
Einhorn, der der Fondsgesellschaft Greenlight Capital vorsteht und damit für knapp 8 Milliarden Dollar Investorengelder verantwortlich ist, sieht auf jeden Fall Ballmer als die Hauptbremse für den stagnierenden Aktienkurs von Microsoft. So wurde Microsoft jüngst von IBM beim Börsenwert übertroffen, zum ersten Mal seit 15 Jahren.
Ballmer stecke laut Einhorn nicht nur in der Vergangenheit, sondern verschwende zudem Milliarden für Forschung- und Entwicklung von Produkten, die zu spät oder gar nicht auf den Markt kämen. Dennoch hält Einhorn Microsoft für unterbewertet. Es sei jedoch Ballmer geschuldet, dass Erfolge in der jüngsten Zeit nicht positiv auf den Kurs der Microsoft-Aktie wirkten.
Einhorn hatte sich spätestens 2008 einen Namen in der Finanzbrache gemacht, als er vor den Folgen der Subprime-Praxis und der unkontrollierten Kreditvergabe auf dem US-Immobilienmarkt warnte und das Monate vor der spektakulären Lehman-Pleite. Zudem hält Einhorn mit Greenlight rund 0,11 Prozent aller Microsoft-Aktien. Seit 11 Jahre ist Ballmer nun im Amt und Einhorn ist nicht der erste, der über einen Wechsel an der Spitze von Microsoft nachdenkt.
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