Engpässe bei Hightech aus Japan

Weitere 21 Prozent erwarten in den kommenden Wochen oder Monaten Einschränkungen. Zum Vergleich: Bei einer Bitkom-Umfrage Anfang April registrierten erst 17 Prozent der Unternehmen Lieferengpässe. Probleme gibt es nach Angaben der befragten Firmen insbesondere bei elektronischen Bauteilen, Chips und Festplatten.


August-Wilhelm Scheer, Bild: Bitkom

“Die globale Lieferkette in der Hightech-Produktion ist erheblich gestört”, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Auswirkungen hätten die Engpässe auf die Preise. Fast ein Fünftel der Firmen (18 Prozent) verzeichnet Preissteigerungen bei Produkten, Komponenten oder Bauteilen, die sie beziehen. Weitere 28 Prozent rechnen mit Preissteigerungen in den kommenden Wochen oder Monaten. Dagegen beobachten 43 Prozent keine Preissteigerungen.

Die Folgen für Konsumenten sind aus Sicht des Bitkom eher gering. “Für die Verbraucher sind die Auswirkungen bis auf Weiteres kaum spürbar”, sagte Scheer. “Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass man bei Lieferengpässen in Einzelfällen auf alternative Produkte ausweichen muss.” Obwohl die Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten auf Hochtouren laufen, ist die Produktion in den japanischen Erdbebengebieten vielerorts beeinträchtigt. Insbesondere die schwankende Stromversorgung macht den Betrieben zu schaffen. Nach Angaben des Energieerzeugers Tepco ist die Stromerzeugungskapazität um 30 Prozent reduziert. Dieser Ausfall kann kurzfristig nicht kompensiert werden, was regelmäßige Stromabschaltungen zur Folge hat. “Die aufwändige Produktion von Hightech-Komponenten erfordert eine verlässliche Energieversorgung”, so Scheer.

Nach den Ergebnissen der Bitkom-Umfrage überprüfen viele Unternehmen infolge der Lieferengpässe ihre Einkaufspolitik. Mehr als die Hälfte der betroffenen Unternehmen versucht, auf andere Lieferanten auszuweichen. Scheer: “Die Konzentration auf einen einzelnen Lieferanten birgt Risiken, wie die Folgen der Katastrophe in Japan gezeigt haben.” Daher sei zu erwarten, dass viele Hersteller vom so genannten Single Sourcing abrücken und Alternativen suchen.

Silicon-Redaktion

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