Online-Shop-Anbieter Magento geht an Ebay

Das Management-Team und die knapp 300 Magento-Mitarbeiter, die überwiegend an den Entwicklungsstandorten in Los Angeles und der Ukraine beschäftigt sind, werden komplett von Ebay übernommen. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.

Grundsätzlich werde die Strategie von Magento zunächst nicht verändert werden. Partnern und Kunden sichert das Unternehmen auch weiterhin die gewohnte Unterstützung zu. Beispielsweise sollen auch nach der Übernahme Magento-Anwendern andere Zahlungsdiensleister als PayPal zur Verfügung stehen.

Ebay beabsichtigt, Magento in die eigene X-Commerce-Plattform zu integrieren. Im Zuge dessen soll Magento als Markenname für Ebays X-Commerce-Oberfläche und App-Store-Aktivitäten beibehalten werden. Organisatorisch wird Magento in der X-Commerce-Plattform-Gruppe mit dem Leiter Matthew Mengerink untergebracht. Die Entwicklerteams sollen zwar zusammenarbeiten, aber gleichzeitig ihren jeweiligen Produktfokus beibehalten. Detaillierte Integrationspläne arbeiten die vereinigten Unternehmen in den kommenden Monaten aus.

Ende März hatte Ebay eine Übernahme von GSI Commerce für 2,4 Milliarden Dollar angekündigt. Diese Transaktion soll im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. GSI kann zwar nur gut 180 Kunden vorweisen, darunter aber so prominente wie die Firmen Ralph Lauren und Hewlett-Packard. Ihnen stellt das Unternehmen E-Commerce-Technologien und Leistungen wie Kundenbetreuung, Marketing und Logistik zur Verfügung.

Beobachter werteten die Übernahme von GSI als weiteren Schritt in Ebays strategischer Entwicklung weg vom klassischen Auktionsgeschäft hin zum Onlinehandel im Stil von Amazon. In diese Richtung ging bereits der Kauf des deutschen Online-Shopping-Club Brands4Friends durch Ebay im Dezember vergangenen Jahres für rund 200 Millionen. Durch die Übernahme erwarb Ebay auch die Anteile der Deutschen am britischen Shopping-Club SecretSales.com sowie die Aktivitäten des Modevertriebs in Japan.

Silicon-Redaktion

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