Die Aktionäre beklagten zudem, von SAP mangelhaft informiert worden zu sein und reichten eine Sammelklage ein. Wie SAP jetzt mitteilte, hat sich das Unternehmen mit den Sybase-Aktionären auf einen Vergleich in Höhe von 1,075 Millionen Dollar geeinigt. Die Summe entspreche der Höhe der Prozesskosten der Kläger.
Bloomberg zufolge zahlen Firmen für Enterprise-Software-Unternehmen, die über 500 Millionen Dollar wert sind, im Durchschnitt 41 Prozent mehr, als die Aktie zuletzt am Markt wert war. Der durchschnittliche Multiplikationsfaktor für Berechnungen auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abgaben (EBITDA) liegt bei 20,2.
In den USA sieht sich SAP gleich mit mehreren Prozessen konfrontiert. Erst Mitte Mai war das Unternehmen zu einer Strafe von 345 Millionen Dollar verurteilt worden. Ein Gericht in Texas entschied, dass Versata Software Schadenersatz für verschiedene Enterprise- und CRM-Produkte zusteht, die SAP vor Mai 2010 verkauft hatte.
Im TomorrowNow-Prozess steht immer noch die Entscheidung aus, wie hoch die Abfindung ist, die SAP tatsächlich zahlen muss. Der Hersteller setzt alles daran, die zuletzt auf 1,3 Milliarden Dollar angesetzte Strafe nach unten zu drücken. Oracle hatte Mitte Dezember seinerseits weitere 212 Millionen Dollar gefordert – als Ausgleich für entgangene Zinsen. Der zuständige Bundesrichter setzte den Betrag allerdings auf 16,5 Millionen Dollar herab. Mitte Juli wird sich das Gericht voraussichtlich wieder mit dem Fall befassen.
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