Near Field Communication (NFC) erlaubt es Verbrauchern, Waren und Dienstleistungen mit ihrem Handy zu bezahlen. Ein mit einem NFC-Chip bestücktes Gerät muss dafür lediglich an ein ebenfalls NFC-fähiges Kassensystem oder Terminal gehalten werden. Die Zahlung erfolgt dann über auf dem Mobiltelefon gespeicherte Kreditkarten oder Bankverbindungen.
Die Marktforscher gehen davon aus, dass sich NFC bis 2012 durchsetzen wird. Sobald die Branche die benötigten Geräte und Technologie veröffentliche, würden Verbraucher NFC nicht nur für mobile Zahlungen, sondern auch für den Bezug von Coupons, Sonderangeboten und Produktinformationen nutzen, so Juniper. Das sei nicht nur bequemer für Kunden, sondern biete dem Handel auch neue Absatzmöglichkeiten.
“Basierend auf unserer Analyse und Interviews mit wichtigen Branchenvertretern erwarten wir, dass NFC in den kommenden 18 Monaten in 20 Ländern starten wird” wird Juniper-Analyst David Snow in einer Pressemitteilung zitiert. In drei Jahren würden Nordamerika und Westeuropa zusammen ein höheres Transaktionsvolumen erreichen als Ostasien.
Eine der Hürden, die NFC-Bezahldienste nehmen müssen, bevor sie den Massenmarkt erobern können, sind Sicherheitsbedenken. Einer Umfrage von MasterCard zufolge sind 63 Prozent der Verbraucher im Alter zwischen 18 und 34 Jahren bereit, mit ihrem Handy zu bezahlen. Bei der Gruppe der über 35-Jährigen liegt die Akzeptanz nur noch bei 37 Prozent. 62 Prozent aller Befragten stellen die Bedingung, dass die Sicherheit ihrer persönlichen Daten gewährleistet sein muss, bevor sie etwas mit ihrem Handy einkaufen.
Google hatte seinen “Wallet” genannten NFC-Bezahldienst Ende Mai vorgestellt. Nutzer des Diensts sind bisher auf Googles Android-Handy Nexus S angewiesen, um an den in San Francisco und New York laufenden Tests teilnehmen zu können.
Außer Google setzen auch Visa, Intuit, Samsung und die Deutsche Telekom auf die NFC-Technologie. Letzteres will noch in diesem Jahr die sogenannte Handy-Geldbörse – “Mobile Wallet” – in Deutschland und Polen einführen.
LG, Apple und der britische Mobilfunkanbieter Everything Everywhere arbeiten ebenfalls an NFC-Bezahldiensten. Einem Bericht von Bloomberg zufolge prüft auch Amazon ein Engagement in diesem Bereich.
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