Die neue Version von Java wurde jetzt von dem krisengebeutelten Java Community Process Executive Committee (JCP) letztendlich doch verabschiedet. Ein bitterer Nachgeschmack jedoch bleibt. Mit nur einer Gegenstimme, und die kam von Google, stimmten 13 Mitglieder für die “Java Platform Standard Edition 7”.
Unternehmen wie IBM, VMware, Red Hat, Fujitsu und natürlich Oracle stimmten für den Entwurf für das neue Java. Enthalten hat sich aber der Java-Architekt Werner Keil. Er begründet das mit “Mangel an Transparenz bei Java Specification Requests (JSR) und in relevanten Komponenten (Project Coin)”. Keil beschwert sich über Verhandlungen innerhalb des Executive Commitees. Den Mangel an Transparenz bemängelt auch SouJava.
Seit Ende Mai konnten die Mitglieder über die neuen Spezifikationen in Java SE 7 abstimmen. Damit Java SE 7 endgültig zu einem Standard werden kann, steht noch eine zweite Abstimmungsrunde an.
Doch auch wenn die Abstimmung deutlich für den Vorschlag ausfällt, ist längst nicht alles so harmonisch, wie es scheint. Oracle wird nach wie vor scharf kritisiert. Kritik erntet Oracle für die Lizenz-Politik eines Technologie-Compatibility-Kits. Darauf ist Apache für die Java-Version Harmony angewiesen. Die Apache Software Foundation, bislang eines renommiertesten Mitglieder im JCP, ist aufgrund dieser Streitfrage im Vorfeld der Abstimmung auch aus dem JCP ausgestiegen. Und auch bei der aktuellen Abstimmung gab es offenbar in diesem Punkt scharfe Proteste. So begründet Google, ohne aber Apache zu nennen, die Ablehnung des Java Specification Requests.
Red Hat und IBM machen Vorbehalte geltend. IBM, so heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens, stimme mit Ja wegen dem technischen Vorteil des JSR und nicht wegen der Lizenzbedingungen. Auch IBM wünscht sich hier mehr Offenheit und eine Implementierung von Spezifikationen, die einzelnen Unternehmen nicht übermäßig Kontrolle über Java geben.
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