Britische Gesundheitsbehörde verliert Millionen Krankenakten

Die Notebooks wurden aus einem Lagerraum einer Forschungseinrichtung des NHS entwendet. Die Polizei und die Datenschutzbehörde Information Commissioners Office (ICO) untersuchen den Vorfall. “Jeder Vorwurf, wonach sensible persönliche Daten kompromittiert wurden, ist beunruhigend. Wir führen jetzt Ermittlungen durch, um den vollen Umfang des Datenverlusts festzustellen”, schreibt das ICO. Nach Angaben der Sun umfassten die Patientendaten keine Namen, aber Postleitzahlen und Details zu Geschlecht, Alter und Herkunft.

Das NHS bestätigte den Verlust, wollte aber nicht sagen, wie viele Patienten betroffen seien, welche Informationen die Akten enthielten oder ob überhaupt Daten kompromittiert worden seien. Man prüfe den Sachverhalt noch.

“Eines der Geräte war für eine Bedarfsanalyse verwendet worden, was einen Zugriff auf anonyme Patientendaten erforderlich machte”, so die Gesundheitsbehörde. “Alle Laptops waren mit einem Passwort gesichert und wir löschen alle Daten manuell, nachdem die Unterlagen verarbeitet wurden.”

Allerdings weiß die Behörde nicht, ob die Daten tatsächlich von dem besagten Gerät entfernt wurden. “Das Notebook fehlt, also kann das nicht festgestellt werden”, sagte eine Sprecherin gegenüber ZDNet. Unklar ist auch, ob die Daten verschlüsselt waren.

Sollten die Daten kompromittiert worden sein, rechnet das ICO mit erheblichen Folgen. “Das NHS ist möglicherweise die Behörde, die die meisten sensiblen Daten in Großbritannien besitzt. Sie haben Millionen von Akten, auf die täglich zugegriffen wird”, sagte eine Sprecherin. Allein im Zeitraum 2010/2011 habe das NHS 165 Verstöße gegen Datenschutzrichtlinien gemeldet.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago