Dank der Aktivitäten von Steve Jobs, Mark Zuckerberg, der Hacker von Anonymous und Titan Rain sowie anderer, zwielichtiger Gestalten* in jüngster Zeit werden an Unsereins derzeit sehr viele Wide-Fragen gerichtet. Da einige offenkundig von allgemeinem Interesse sind, hier ein paar aktuelle Antworten.
Was ist denn eigentlich ein ‘Chromebook’? – Ein Gerät, das man früher als NC (Network Computer) bezeichnet hätte. Jener wurde von Sun Microsystems propagiert, einem seriösen High-Tech-Unternehmen. Trotzdem lehnten die Anwender den NC ab, weil sie die Herren über ihre Daten bleiben wollten.
Das Chromebook-Konzept nun wurde von Google entwickelt. Die Wide-Frage nach diesem Konzern möge sich jeder selbst beantworten. Wenn es denn ein Unternehmen gibt, das den NC 2.0 in den Markt drücken kann, dann ist es Google.
Die ‘Cloud’ ist der Ort, wo Chromebooks Nutzerdaten speichern, damit Google sie unter Marketing-Gesichtspunkten durchsuchen kann. Handelt es sich bei einer Cloud wiederum um ein besonders stylisches Exemplar, so gehört sie samt der Daten Apple und heißt iCloud.
Darüber hinaus bildet die Cloud den ultimativen Marketing-Begriff – klingt trendig und sagt nix – so dass man alles damit verkaufen kann. Wird er sich einmal abgegriffen haben, wird die Branche in eine tiefe Depression fallen, weil sich kein so hohles Buzz-Word mehr finden lässt.
‘Kryptografie’ ist, womit sich die Cloud sicherer machen ließe. Sie funktioniert etwas eigenartig: Rechnen normale Menschen, so ärgern sie sich, wenn beim Dividieren ein Rest bleibt. Kryptologen hingegen freuen sich darüber, werfen das Ergebnis weg und rechnen mit dem Rest weiter.
Das nennt sich Modulo-Rechnung oder eben Kryptografie. Sie ist furchtbar kompliziert und dient zum Verschlüsseln.
Damit’s Hacker aber nicht gar so schwer haben, legen Firmen, die nach berühmten Kryptologen benannt sind, gerne einen Zweitschlüssel unter die Fußmatte vor ihrem Rechenzentrum. Dies dient dem Technologie-Transfer. Chinesische Militärs kommen dadurch leichter an moderne Waffentechnik.
Womit wir bei der spannendsten Frage wären: Wide ‘Cyberwar’? – Das ist der seltsamste aller Kriege. Seit Jahren schon tobt er – Gefechtsfelder sind vorzugsweise Keynotes und Powerpoint – aber es gibt keine Verlierer, sondern nur Sieger.
Zu Letzteren zählen hühnerbrüstige IT-Journalisten wie der Schreiber. Die können sich jetzt als todesmutige Kriegsberichterstatter fühlen, die im Malware-Hagel ihre Artikelchen tippen.
Und der Generalfeldmarschall des Cyberwar ist natürlich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Der hat gestern das Nationale Abwehrzentrum eingeweiht.
Eigentlich ist das ja eine äußerst langweile Einrichtung. Zehn Beamte aus verschiedenen Behörden, die eh mit IT-Sicherheit befasst sind, telefonieren jetzt öfters miteinander. Das reicht, um zum NCAZ (Nationales Cyber-Abwehrzentrum) zu werden.
Und der Minister schaffte es damit auf die Seite 1 von Bild. Was er zu sagen hatte, erschien dem Blatt sogar als fast so wichtig wie die neusten Details zum Kachelmann-Sex, nämlich dass die Gefahr “ständig wächst” und dass er, Friedrich, eine Strategie dagegen habe.
Da fehlen einem doch die Worte. Und deswegen reden ernstzunehmende Leute mittlerweile auch schon vom Stuxnet-like Cyberwar. Das wäre dann etwas wirklich Gefährliches, bei dem Schlimmes passiert und nicht nur gefällige Artikelchen erscheinen.
Ach ja, Wide, Wide, MaSie, MaSie. So ging’s die ganze Woche.
Jetzt gibt’s nur noch eines: Oine. Oine bildet zusammen mit Wide und Masie einen dialektischen Dreiklang, beziehungsweise dessen krönenden Abschluss.
Nein, das ist jetzt kein Akronym, sondern die übliche Art und Weise, wie man in hiesigen Biergärten eine Mass ordert, oine, halt.
Der Max füllt die immer im Lieblingsbiergarten des Schreibers. Der ist ein sehr angenehmer Mensch. Bei Chrom denkt der wahrscheinlich an seinen Schanktisch. Und wenn man ihm etwas von der Cloud erzählte, würde er einem wohl raten, sich dann halt unter eine Kastanie zu setzen.
Aber es sieht ja so aus, als würde das Wetter halten. Also: Oine geht schon.
* Justiziare möchten bitte die Interpunktion beachten.
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