Rundgang durch das Zeppelin Museum am Bodensee
Die Luft- und Raumfahrtschau in Paris gewährt diese Woche Einblicke in die Zukunft der Fliegerei. Doch während dort der mögliche Bau einer superschnellen “Öko-Concorde” für Schlagzeilen sorgt, sind die Besucher des Zeppelin Museums in Friedrichshafen am Bodensee seit fast 100 Jahren fasziniert von einem ungleich langsameren Fluggerät.
Das Zeppelin Museum steht nicht von ungefähr am Bodensee. In dem Ort wurde der erste Zeppelin überhaupt gebaut, insgesamt waren es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts 119 Luftschiffe. Das erste Luftschiff überhaupt war am 2. Juli 1900 am Ufer des Bodensees vor über 12.000 Zuschauern in die Luft gestiegen.
Dieser Luftschiff-Pionier war noch ungleich kleiner als die Hindenburg, die später durch die Hindenburg-Katastrophe zu trauriger Berühmtheit gelangte. Davor jedoch war der Zeppelin einer der großen Attraktionen seiner Zeit. Mit einer Länge von 235 Metern war die Hindenburg das größte Luftschiff, das bis dahin gebaut worden war.
Die deutsche Luftschifffahrt erholte sich nie von der Katastrophe – das Vertrauen war nachhaltig zerstört, das Ende der Ära war besiegelt. Heute werden bei ZLT Zeppelin in Friedrichshafen wieder Zeppeline gebaut. Der Zeppelin NT (Neue Technologie) ist die neueste Entwicklung. Derzeit sind zwei der mit Helium betriebenen Luftschiffe im Einsatz – eines in Friedrichshafen, eines in San Francisco. Der US-Reifenbauer Goodyear hat drei weitere Modelle bestellt, die als Werbemittel und für Wohltätigkeitszwecke einsetzt werden.