Details zu Intels “Haswell”-CPU


Das “Asus UX21” ist das erste Ultrabook und soll voraussichtlich noch in diesem Jahr für unter 700 Euro auf den Markt kommen. Quelle: Asus

Intels Marketingchef Tom Kilroy hatte schon vergangenen Monat erklärt, mit “Haswell” werde Intel die ersten SoCs für Mainstream-Notebooks anbieten. Wie bei Prozessoren für Smartphones und Tablets sitzen also alle Komponenten auf einem einzigen Halbleiter. Das ermöglicht kompaktere Bauformen. Typische SoCs sind die Snapdragon-Prozessoren von Qualcomm, die in Geräten mit Windows Phone 7 und dem kommenden HP Touchpad eingesetzt werden – aber natürlich auch der iPad-Prozessor A5 von Apple.

Intel erwartet, dass 2013 “Ultrabooks” auf dem Notebook-Markt eine große Rolle spielen werden. Dabei handelt es sich um kompakte und leichten Geräten oder Hybrid-Designs. Kilroy nannte einen wahrscheinlichen Preis von um die 599 Dollar – für ein Gerät, das sich hinsichtlich der Leistung eher am Macbook Air oder Asus UX21 als an Netbooks orientiert.

Der Beitrag in einem der unbekanntesten Intel-Blogs, dem des Intel Software Network, gibt einen Überblick der “kompletten Spezifikation der neuen Instruktionen von Haswell (2013)”. Weiter liefert er “die öffentlichen Details der nächsten Generation der x86-Architektur”, die “eine große Bandbreite an Anwendungen und Anwendungssituationen beschleunigen” soll.

Ein Schwerpunkt liegt dabei offenbar auf Advanced Vector Extensions (AVX). Sie sollen den “steigenden Anforderungen an Vektor-basierte Fließkommaberechnung” begegnen, also Berechnungen, für die heute immer öfter Grafikprozessoren statt CPUs zum Einsatz kommen. Intel zählt auf: “wissenschaftliche Berechnungen, Auswertung von Bildern, Erkennungssysteme, Data Mining, Spiele, Physiksimulationen, Kryptografie und andere”. AVX soll Anwendungen erleichtern, die unterschiedliche Stufen an Parallelisierung und verschiedene Vektorlängen unterstützen.

Zwar wurde die Befehlssatzerweiterung AVX schon in Sandy Bridge eingeführt, die ursprünglich angedachte Unterstützung für Fused Multiply Add hat Intel aber nicht implementiert. Sie soll Gerüchten zufolge erst mit Haswell kommen. Dabei wird eine Multiplikation mit einer Addition kombiniert, was in der Praxis sehr häufig vorkommt. Hauptvorteil dabei ist, dass nur einmal gerundet wird. Beim Rechnen mit sehr langen Zahlen kann man durch Fused Multiply Add mehr Stellen des Ergebnisses als richtig annehmen und spart auf diese Weise Schritte, was wiederum zu einer höheren Geschwindigkeit führt.

Übersetzt bedeutet dies, dass Haswell mit den neuen Prozessorbefehlen Aufgaben erledigen kann, die bislang auf Grafikchips von Nvidia und AMD (ehemals ATI) ausgeführt werden. Damit würde die Notwendigkeit, Intel-Prozessoren und -Chipsätze um GPUs von AMD oder Nvidia zu ergänzen, weiter sinken.

Silicon-Redaktion

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