Ist das TouchPad besser fürs Unternehmen als das iPad?

HP wird es weder im “B to C”- noch im “B to B”-Markt mit dem neuen TouchPad besonders leicht haben. Die Tatsache, dass es noch nicht über 100.000 Apps für das TouchPad gibt, mag bei der Frage nach dem Warum noch die geringste Rolle spielen. Ob ein Endverbraucher das HP-Gerät einem Android- oder Apple-Gerät vorzieht sei dahin gestellt.

Aber für HP ist klar, “das TouchPad ist bereit für Unternehmen”. Eine gelungene Integration mit Smartphones, deutliche Vorteile in Punkto Multitasking und die Tatsache, dass man damit problemlos alles Webseiten abrufen kann, sprechen für das Argument von David Gee, dem Vice President Marketing und Enterprise Solution aus der HP-Unternehmensgruppe Palm.

Auch für die Verwaltung und Sicherung des Gerätes bringt das WebOS 3.0 das Nötigste mit. Pushmail, Passwordmanagement, Synchronisation mit Microsofts Exchange ActiveSync und Exchange Server, Fernlöschung, WiFi-Sicherheit sowie verschiedene Verschlüsselungstechnologien machen die Verwaltung des Tablets durchaus einfacher. Kabelloses Drucken und ePrint-Technologien unterstützt das Gerät ebenso. Des Weiteren werden zahlreiche Anbieter von Mobile Device Management-Lösungen Support für das TouchPad liefern.

Das klingt gut, aber die Euphorie hält sich in Grenzen. Doch HP ist immerhin einer der größten IT-Anbieter der Welt, der nicht nur Hardware, Storage und Drucker im Portfolio hat, sondern auch einen starken Service-Arm. Erfahrungen aus den Datenzentren, aus der Verwaltung und Sicherung großer Datenmengen sollen zudem ebenfalls in das künftige Ökosystem einfließen.


Mit einem besseren Multitasking und mehr Fokus auf Enterprise-Integration könnte HPs TouchPad dem iPad – zumindest im Unternehmensumfeld – zur Konkurrenz werden. Quelle: CBS Interactive

Auch wenn HP hier bislang die Zukunft eher in groben Zügen skizziert, hat das Unternehmen wohl auch mit dem Lösungsgeschäft gute Karten, WebOS-Geräte an den Mann zu bringen. HP hat als einer der wenigen Hersteller die Möglichkeit, seine eigene Plattform in eine Vielzahl von Geräten und Lösungen zu integrieren. Und vielen künftigen Anwendern wird es wohl weniger darum gehen, Tablets einzuführen, als diese in einer sinnvollen Weise in eine bestehende Infrastruktur einzubinden. Hier kann HP vom Server hin zum Storage über den Drucker bis hin zum mobilen Endgerät alles anbieten. Außerdem wird HP den Markt auch über Systemintegratoren und Value-added Reseller angehen, die mit einer stark vertikalen Ausrichtung ganz spezifische Industrien adressieren können.

Doch trotz all dieser ‘Enterprise’-Features wird es das TouchPad gegen Apples iPad nicht unbedingt leicht haben, auch wenn HP den britischen Schauspieler, Moderator und Komiker Russel Brand als Testimonial für die TouchPad-Werbung gewinnen konnte.

Das TouchPad wird in den nächsten Tagen auch in Deutschland in Ausführungen mit 16 oder 32 GByte Speicher auf den Markt kommen und wird 479 respektive 579 Euro kosten. Einen microSD-Slot zur Speichererweiterung gibt es nicht. Das ist angesichts der hohen Qualität des Gerätes konkurrenzfähig, aber nicht wirklich billig. Ein Dual-Core-Prozessor vom Typ APQ8060 von Qualcomm treibt das TouchPad mit einer Taktfrequenz von 1,2 GHz an, die CPU kann auf 1 GByte Arbeitsspeicher zugreifen. Das Display auf der Oberseite misst 9,7 Zoll in der Diagonalen und hat eine Auflösung von 1024 mal 768 Pixeln, womit das TouchPad exakt die gleichen Werte wie das iPad hat. Eine Frontkamera auf der Vorderseite ermöglicht Video-Telefonie, doch eine entsprechende App, die diese Kamera auch nutzen kann, ist nicht ab Werk installiert. Skype ist zwar vorinstalliert, allerdings startet die Video-Telefonie nicht. Weitere Informationen zu Betriebssystem und Software des TouchPad lesen sie in unserer Bildergalerie.

Silicon-Redaktion

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