Android: Microsoft fordert Patentgebühren von Samsung
Microsoft will von Samsung pro verkauftem Android-Gerät künftig eine Lizenzgebühr von 15 Dollar verlangen. Das berichtet die südkoreanische Wirtschaftszeitung Maeil Business News und beruft sich dabei auf nicht näher genannte Quellen. Samsung wehrt sich dem Bericht zufolge nicht grundsätzlich gegen diese Gebühr, sondern versuche derzeit lediglich den Preis zu drücken.
Dafür soll Samsung im Gegenzug angeboten haben, in Zukunft stärker auf Microsofts mobiles Betriebssystem Windows Phone zu setzen, heißt es in dem Bericht der Zeitung, auf den zuerst die Nachrichtenagentur Reuters aufmerksam geworden war. Keines der beiden Unternehmen wollte bislang zu dem Bericht Stellung nehmen.
Microsoft beruft sich bei der Forderung offenbar auf das umfangreiche Patent-Portfolio des Softwarekonzerns. Welche Patente konkret die Ansprüche an Android rechtfertigen, hat das Unternehmen bislang nicht öffentlich gemacht. Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte Microsoft ein ähnliches Abkommen, wie das jetzt mit Samsung angestrebte, mit HTC geschlossen. Der Smartphone-Hersteller aus Taiwan zählt ebenfalls zu den wichtigsten Playern auf dem Android-Markt. Insidern zufolge zahlt HTC pro verkauftes Android-Handy fünf Dollar an Microsoft.
Zuletzt hatte Microsoft Ende Juni ein Lizenzabkommen mit dem US-Unternehmen General Dynamics Itronix unterzeichnet. Keine Einigung erzielte Microsoft bislang aber allem Anschein nach mit Motorola und Barnes & Noble. Gegen sie laufen Klagen, die Microsoft im Oktober 2010 beziehungsweise im März 2011 eingereicht hatte.
Einige Branchenbeobachter vermuten, dass Microsoft derzeit mehr Geld mit Lizenzabkommen für Android-Smartphones verdient als mit seinem eigenen Betriebssystem Windows Phone 7. So soll alleine HTC 150 Millionen Dollar an Microsoft bezahlt haben, während die Einnahmen aus Lizenzgebühren für Windows Phone 7 auf 30 Millionen Dollar geschätzt werden.