Deutsche Nudisten vom Aussterben bedroht
Deutschlands Nudisten werden immer weniger und immer fetter, so die Prognose der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach leidet die einst mächtige deutsche FKK-Bewegung unter den Folgen des demografischen und politischen Wandels.
Die deutsche Gesellschaft ändere sich und es sei nicht mehr einfach, ein Nudist zu sein, sagte Kurt Fischer, der 70-jährige Präsident des Deutschen Verbandes für Freikörperkultur e.V. (DFK), im Gespräch mit Reuters. Nach Angaben der Agentur war Fischer während des Interviews bekleidet – betonte jedoch, dass dies eine Qual sei.
Laut Fischer gibt es in Deutschland 500.000 registrierte Nudisten, etwa sieben Millionen Deutsche nähmen regelmäßig nackt ein Sonnenbad. Dennoch schrumpfe die Anzahl der FKK-Anhänger jedes Jahr um zwei Prozent. Das Problem sei, dass die deutsche Bevölkerung insgesamt abnähme. Dass das Land noch 82 Millionen Einwohner habe, liege an der Einwanderung aus Osteuropa, vom Balkan, aus der Türkei und arabischen Staaten. “Unser Problem ist, dass die Immigranten nicht an öffentlicher Nacktheit interessiert sind.” Einwanderer, die aus Kulturen stammten, in denen es üblich sei, ein Kopftuch zu tragen, würden in Deutschland in der Regel nicht zu Nudisten, so Fischer.
Laut Reuters hat die FKK-Bewegung mit einem weiteren Problem zu kämpfen: der Fettleibigkeit. Diese sei auf den steigenden Wohlstand zurückzuführen, zitiert die Agentur Brigitte, eine 70-jährige ehemalige Zahnarzt-Helferin aus Ostdeutschland. Demnach gab es in Ostdeutschland früher viele Menschen mit einem attraktiven Körperbau. “Aber mit dem Anstieg des Wohlstands sind viele aus den Fugen geraten und können ihren Körper in der Öffentlichkeit nicht mehr zeigen. Wir sind alle viel pummliger geworden. Es sieht nicht mehr wirklich ästhetisch aus.” Sie glaube jedoch nicht, dass die FKK-Bewegung ganz aussterben werde. “Dafür macht es einfach zu viel Spaß.”