AMD knüpft Intel Marktanteile ab

Das geht aus einer von Mercury Research veröffentlichten Studie hervor. Demnach konnte AMD den Anteil an x86-basierten Halbleitern auf 19,4 Prozent im zweiten Quartal ausbauen. Im zurückliegenden zweiten Quartal behauptete AMD noch 17,8 Prozent.

Intel, der nach wie vor unangefochtene Marktführer musste hingegen Marktanteile an AMD abgeben. Von 81,3 Prozent vor einem Jahr ging der Anteil auf 79,9 Prozent im aktuellen Quartal zurück.

Vor allem die hohe Nachfrage nach preisgünstigen PCs in einigen Teilen Welt, die von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung angetrieben werde, habe zu dem Wachstum bei AMD beigetragen. Und weil die AMD-Prozessoren günstiger sind als die des Konkurrenten Intel profitierte AMD mit der Plattform Fusion im besonderen Maße.

So habe AMD rund 12 Millionen Fusion-Chips im zweiten Geschäftsquartal verkauft, wie der Hersteller vor wenigen Tagen anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen mitteilte. Und diese Fusion-CPUs, die neben dem Rechenkern auch die Grafik mit in den Chip integrieren, machen derzeit rund 70 Prozent der verkauften Mobil-Chips bei AMD aus.

Auch trotz des jüngst vorgestellten “Llano-Fusion-Chips” konnte sich Intel über einen soliden Absatz von Core i3, i5 und i7 freuen. Von Intels Sandy-Bridge-Problem konnte AMD hingegen kaum profitieren, wie die Experten bei Mercury Research mitteilen. Auch Intel macht vor allem einen schwachen Netbook-Markt für den Rückgang verantwortlich. Insgesamt konnte der PC-Markt im zweiten Quartal lediglich 2,6 Prozent zulegen. Dafür dürfte laut Ansicht der Experten die hohe Popularität der Tablet-PCs verantwortlich sein. Doch auch insgesamt fällt mit nur 0,8 Prozent das Wachstum bei Halbleitern eher schwach aus.

HP, Toshiba, Samsung und Acer haben inzwischen Modelle mit AMDs Fusion im Angebot. Und erst vor wenigen Wochen kündigte HP elf neue Modelle auf Llano-basis an.

Doch nicht nur im Mobil-Bereich tut sich bei AMD etwas. Wie aus einer in China aufgetauchten AMD-Roadmap hervorgeht, will AMD 2012 einen Prozessor mit bis zu zehn Rechenkernen vorstellen. Insgesamt liefert das Dokument Informationen zu drei neuen Desktop-Plattformen. Diese werden als “Corona”, “Virgo” und “Deccan” bezeichnet. Die CPUs der ersten beiden Plattformen basieren auf einem neuen Kern mit dem Codenamen “Piledriver”. Bei der neuen Architektur handelt es sich um eine Weiterentwicklung der noch nicht erschienenen Bulldozer-Prozessoren.

Das Marksegment für High-End-Desktops wird in Zukunft von der Corona-Plattform abgedeckt. Die dazugehörige CPU mit dem Namen “Komodo” enthält offenbar bis zu zehn Piledriver-Kerne, aber keine integrierte Grafikeinheit. Das Marktsegment für Mittelklasse-PCs wird von der Plattform Virgo repräsentiert, die anstelle einer CPU eine APU mit dem Codenamen “Trinity” beinhaltet und bis zu vier Piledriver-Kerne besitzt. APU steht bei AMD für ‘Accelerated Processing Unit’. Hiermit bezeichnet der Hersteller Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit. Zudem bieten die Prozessoren den Turbo-Core-Modus 3.0 (im Vergleich zu Bulldozers Turbo-Core-Modus 2.0) und benötigen den neuen FM2-CPU-Sockel.

Am unteren Ende des Marktes wird die aktuelle “Brazos”-Plattform von der Deccan-Lösung mit FT2-Sockel abgelöst. Diese besteht aus Wichita-APUs mit bis zu vier Bobcat-Kernen, doppelt so viele wie in der aktuellen E-Series-APU der Brazos-Plattform. Bislang gibt es noch keinerlei Informationen darüber, wann die ersten Prozessoren erscheinen werden. Da zudem noch keine Testmuster der neuen Plattform verfügbar sind, lassen sich auch keine Aussagen zur Leistungsfähigkeit treffen.

In diesem Jahr will AMD noch die High-End-CPU “Bulldozer” vorstellen. Während die E-Series-Prozessoren der Brazos-Plattform bereits zu Beginn des Jahres erschien und die A-Series-CPUs der Lynx-Plattform im Juni vom Stapel gingen, musste die Firma die Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Acht-Kern-FX-Series-Prozessoren der Desktop-Plattform Scorpius mehrmals verschieben. Branchenkenner gehen davon aus, dass AMDs High-End-Lösung auf Basis der Bulldozer-CPU im August oder September erscheinen wird.

Silicon-Redaktion

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