Wissenschaftler der Universität Oxford haben ein Thesenpapier veröffentlicht, das die Agave als Energiepflanze der Zukunft lobt. Die Forscher sehen in dem anspruchslosen Wüstenbewohner eine ideale Pflanze für die Ethanolgewinnung, denn die sozialen und natürlichen Auswirkungen des massenhaften Anbaus seien vergleichsweise gering, wie der Guardian jetzt berichtet.
Als hätte man es nicht schon immer geahnt, dass dieser Rohstoff zu höherem berufen ist. Zahlreiche Selbstversuche blieben bislang aber erfolglos. Doch jetzt gelang mit einem neuen experimentellen Ansatz der wissenschaftliche Durchbruch.
In einer Testreihe konnten die Wissenschaftler um Dr. Oliver Inderwildi nachweisen, dass die Agave eine besonders gute CO2-Bilanz hat. Denn sie absorbiert vor der Ernte so viel CO2 wie dann bei der Verbrennung des Ethanols wieder frei werden. Doch das ist nicht der einzige Vorteil.
Zuckerrohr, Mais oder andere Nutzpflanzen dienen ja auch als Nahrungsmittel. Bei der Agava stellt sich dann die ethisch anspruchsvolle Frage Teller oder Tank nicht mehr, sondern verlagert sich auf die Frage Straße oder Stamperl. Außerdem kann die Agave auch in Landstrichen angebaut werden, in denen sich Ackerbau wegen schlechter Böden oder ungünstigen Klimas nicht trägt.
Derzeit gibt es Versuche mit Agaven-Biokraftstoff in Australien. Und es wird wohl schon darüber nachgedacht, aufgelassene Agaven-Farmen in Afrika und Mexico wieder zu beleben. Damals hatte man die Fasern der Agave für Seile und Dart-Scheiben verwendet.
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