Bislang hat die EU-Kommission lediglich vier Kartellbeschwerden gegen Google offiziell bestätigt. Jetzt aber berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf anonyme Quellen, dass inzwischen neun Beschwerden durch die Wettbewerbskommission geprüft würden.
Offenbar erhöhen die Beschwerdeführer den Druck auf die Kartellbehörde und auch Brüssel bekommt durch die neuen Beschwerden mehr Handhabe. “Der Kommission liegen derzeit neun Beschwerden vor. Die neuen Beschwerden kommen von kleinen Unternehmen”, erklärte die anonyme Quelle laut Reuters. Weitere Details könnten aber aufgrund der Sensibilität des Falles nicht mitgeteilt werden.
Reuters zitiert eine weitere Quelle, die berichtet, dass drei Fälle von nationalen Kartellbehörden vorgebracht worden sind und zwei weitere seien tatsächlich neue Fälle. Die Kommission hatte im November offiziell eine Untersuchung gegen Google eingeleitet. Damals hatten drei kleinere Unternehmen Google vorgeworfen, Suchergebnisse zum eigenen Vorteil manipuliert zu haben.
Aber auch Microsoft, das bereits selbst wegen wettbewerbsfeindlichem Verhalten von der EU zu einer Rekordstrafe verurteilt wurde, hatte gegen Google geklagt und dem Suchportal-Betreiber vorgeworfen, systematisch den Wettbewerb im Suchmarkt zu blockieren. Sollte die EU Google nachweisen können, dass gegen EU-Recht verstoßen wurde, droht eine Strafe von bis zu 10 Prozent des jährlichen weltweiten Umsatzes.
Im September wird sich Google auch vor dem US-Senat wegen Monopolmissbrauchs verantworten müssen. Die amerikanische Federal Trade Commission ermittelt derzeit gegen Google.
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