Die neuen Modelle bringen allesamt 1,2-GHz-Prozessoren, Unterstützung für HD-Videoaufnahmen, hochauflösende 24-Bit-Grafik sowie verbesserte Sensoren für Augmented-Reality und Support für Nearfiel Communication mit. Die Bold-Modelle 9900 und 9930 mit dem Snapdragon 8655 von Qualcomm sind die bislang dünnsten Blackberrys: Mit Abmessungen von 11,5 x 6,6 x 1 Zentimeter wiegen sie lediglich 130 Gramm und lassen sich über ein Touch-Display aber auch über die typische BlackBerry Hardware-Tastatur bedienen. Der Touch-Screen misst 2,8 Zoll in der Diagonale und löst maximal 640 mal 480 Bildpunkte auf (VGA).
Beide Modelle unterscheiden sich lediglich durch die unterstützten Funkstandards: Das 9930 unterstützt neben GSM und UMTS auch den in den USA gebräuchlichen Standard CDMA2000. 9900 und 9930 verfügen jeweils über 768 GB Arbeitsspeicher, der sich über Micro-SD auf bis zu 32 GByte erweitern lässt.
Die beiden neuen Bold-Modelle unterstützen zudem WLAN der Standards IEEE 802.11b/g/n. Die 5 Megapixel-Kamera mit vierfach digitalen Zoom kann auch Videos mit 720p aufnehmen. Die Aufnahmen können über Szenenmodi oder mit eine Geotagging-Funktion versehen werden. Auch Funktionen wie Gesichtserkennung und Bildstabilisator versprechen bessere Aufnahmen mit dem Business-Geräte. Die maximale Gesprächszeit gibt RIM im UMTS-Betrieb für beide Geräte mit bis zu 5,9 Stunden an.
Bei den Modellen Blackberry Torch 9850 und Torch 9860 hat RIM auf die Tastatur verzichtet. Dennoch sind diese etwas größer und schwerer als die Bold-Modelle. 136 Gramm bringen die 12 x 6,2 x 1,2 Zentimeter großen Geräte auf die Waage. Aufgrund der ausziehbaren Tastatur wiegt Torch 9810 30 Gramm mehr als die anderen beiden Neuankömmlinge. Geschlossen misst der 9800-Nachfolger 11,1 x 6,2 x 1,5 Zentimeter.
Die neuen Modelle sind allesamt mit der neuen Version 7 des Blackberry OS ausgestattet. Eine der wichtigsten Neuerungen hier ist der verbesserte Browser, der dank WebKit-Engine und verbesserter Hardwarebeschleunigung “signifikant schneller und flüssiger” läuft, wie es vom Hersteller heißt. 100 Prozent schneller als der Browser in OS 5 und immerhin noch 40 Prozent schneller als der Browser der Vorgängerversion sei der Client in BlackBerry OS 7. Bei dem Acid3-Test erreicht der neue Browser 100 Prozent. Damit ist der Browser nicht nur leistungsfähgier als seine Vorgänger, sondern auch noch vollständig standardkonform. Selbst AJAX-Seiten und HTML5-Code rendert er problemlos.
Insgesamt soll BlackBerry OS 7 stabiler und leistungsfähiger sein als der Vorgänger. Allerdings hat BlackBerry die neue Version nicht auf dem Embedded-Betriebssystem QNX aufgesetzt (wie beim Playbook der Fall), sondern die traditionelle Plattform weiterentwickelt. Und so gibt es Stimmen, die in der neuen Version hauptsächlich BlackBerry OS 6 wiedererkennen, mit dem einzigen Unterschied, dass die neue Version auf älteren Geräten nicht unterstützt wird. Dieses Urteil scheint jedoch reichlich übertrieben. So passieren die meisten erkennbaren Neuerungen eher an der Oberfläche. Architektur und Aufbau des Betriebssystems ist weitgehend die gleiche geblieben.
Die Technolgie BlackBerry Liquid Graphics kombiniert Grafik-Prozessor mit dem Hauptprozessor und sorgt so für ruckelfreie und flüssige Grafikdarstellung auf dem hochauflösenden Display.
Neben dem neuen BlackBerry Messenger 6 bietet das neue BlackBerry OS 7 auch die Version 2.0 der Facebook-App. Documents To Go sowie ein nativer PDF Document Viewer ist auf den Geräten bereits kostenlos vorinstalliert. Über das ebenfalls enthaltene BlackBerry Protect können Anwender Daten Backups und in der Cloud sichern. BlackBerry Balance ist ebenfalls in BlackBerry 7 integriert und trennt Berufliches und Privates sicher voneinander. Die Funktion Universal Search lässt sich jetzt auch mit Spracheingabe steuern.
Nach Angaben des Herstellers wird es der “größte globale Launch” der Unternehmensgeschichte mit mehr als 225 Mobilfunkprovidern weltweit. Es ist das erste Mal seit August 2010, dass RIM neue Geräte auf den Markt bringt. Alle fünf Modelle sollen ab Ende des Monats verfügbar sein – abhängig vom jeweiligen Land und Vertriebspartner. Preise teilte der Hersteller bislang nicht mit.
Die neuen Geräte machen einen soliden Eindruck und verbessern in vielen Punkten alte bewährte BlackBerry-Technologie. Gestandene BlackBerry-Nutzer werden die neuen Geräte und auch die verbesserte Mobilplattform begrüßen. Doch den Siegeszug von Android und Apple wird Research in Motion mit diesem Update nicht nennenswert bremsen können.
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