Spuren von Wasser auf dem Mars?

Es wäre eine Sensation, wenn sich als wahr herausstellt, was die Bilder, die der Mars Reconnaissance Orbiter jetzt an die Erde zurückgefunkt hat, nahe legen. Dunkle Linien, die sich an sonnenverwöhnten Abhängen bilden, könnten auf die Existenz von Wasser auf dem Wüstenplaneten Mars schließen lassen.

Diese dunklen Streifen in der Landschaft bilden sich jeweils im Spätfrühjahr und im Sommer in Bodenrinnen an Hängen und diese Ausläufer sind zwischen 50 Zentimeter bis fünf Meter breit und sind teilweise mehrere Hundert Meter lang.

Doch nur an Hängen auf der Südhalbkugel des Nachbarplaneten der Erde bilden sich in den wärmsten Jahreszeiten diese Strukturen. Außerdem müssen die Hänge in Richtung Äquator geneigt sein. Schon früher hat man Rillen in der Mars-Oberfläche entdeckt. Doch die neuen Spuren sollen deutlich schmäler sein als die bekannten Rinnen, wie die Forscher in dem Fachmagazin Science berichten.

Die Nasa-Sonde Phoenix, die 2008 auf dem Planeten aufsetzte entdeckte bereits gefrorenes Wasser in einer Bodenprobe. Schon länger wird die These diskutiert, dass auf der Mars-Oberfläche einst Wasser geflossen ist. Wie sich jetzt zeigt, könnte das nach wie vor der Fall sein.

Die Wissenschaftler sehen bislang darin, dass es sich um Rinnsale aus Salzwasser handelt, beste Erklärung. Es sei, bei einem Vergleich mit der Erde nur schwer vorstellbar, so Alfred McEwen von der University of Arizona in Tucson, Autor des Science-Artikels, “dass diese Strukturen von etwas anderem stammen, als von einer Flüssigkeit, die einen Hang hinunter fließt.

Trotz des marsianischen Sommers herrschen auf der Oberfläche noch immer minus 20 Grad Celsius. Daher müsste es sich um salzhaltiges Wasser handeln, denn Süßwasser würde unter diesen Umständen gefrieren. Ein Salzgehalt, der dem der irdischen Meere entspricht, würde aber bereits ausreichen, um das Wasser vom Einfrieren zu bewahren.

Doch ein Beweis, dass es sich dabei wirklich um Wasser handelt, steht bislang noch aus. Eine Spektralanalyse der dunklen Stellen weise bislang keine wassertypischen Merkmale auf, teilen die Wissenschaftler mit. Daher schließen die Wissenschaftler, dass die Stellen nicht aufgrund der Nässe dunkel sind. Möglicherweise aber trocknet das Wasser sehr schnell, oder es fließt in tieferen Schichten, mutmaßen die Wissenschaftler. Es sei zudem möglich, dass das Wasser die Gesteinsstrukturen verändert. Warum diese dann aber wieder hell werden, kann derzeit nicht geklärt werden. McEwen ist dennoch zuversichtlich, das Rätsel bald zu lösen.

Silicon-Redaktion

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