“Jeder der will, kann sich Openleaks fünf Tage lang ansehen und soll versuchen, die Plattform zu hacken, sie kaputt zu machen oder was auch immer”, sagte Domscheit-Berg der Wochenzeitung Der Freitag. Er hoffe, von diesem Stresstest Einsichten zu gewinnen, wie man das System noch sicherer machen könne. Whistleblower könnten auch während des Stresstests Dokumente hochladen. Jedes hochgeladene Dokument werde sofort mit einem Code verschlüsselt, “den nicht einmal Geheimdienste knacken können”.
Laut Domscheit-Berg unterscheidet sich Openleaks wesentlich von WikiLeaks. Ein Informant sei nicht mehr auf eine zentrale Webseite angewiesen und müsse nicht mehr darauf warten, dass WikiLeaks-Mitarbeiter seine Dokumente wichtig finden. Stattdessen erhalte der Whistleblower einen eigenen sicheren elektronischen Briefkasten. Openleaks stellt dann sicher, dass die Dokumente die angeschlossenen Partner – zum Beispiel die Redaktionen der taz oder von Der Freitag – verschlüsselt und sicher erreichen. Die taz ist der Medienpartner des Stresstests – der Zugang unter leaks.taz.de wird im Laufe des Mittwochs freigeschaltet.
Im Gegensatz zu WikiLeaks will sich Openleaks aus der Auswertung und Veröffentlichung der Dokumente heraushalten – das sollend die Medienpartner übernehmen. “Wir werden die Materialien nicht einmal selbst lesen können – weil alles sofort automatisch mit Codes der Partner verschlüsselt wird”, so Domscheit-Berg. Das Material soll für eine gewisse Zeit einem oder mehreren Medienpartner exklusiv zur Verfügung stehen und dann für andere freigegeben werden.
Openleaks will zudem transparent über seine Finanzierung berichten – dazu liegt bereits ein Blogeintrag vor. Bislang habe man 2000 Euro an Spenden erhalten, sagte Domscheit-Berg. Die Mitarbeiter müssten ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Eine Finanzierung durch die Medienpartner werde nicht angestrebt, diese könnten sich jedoch an Fixkosten beteiligen, etwa am Unterhalt der Server. Mittelfristig werde die Gründung einer Stiftung angestrebt.
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