Oracle sucht 1700 neue Mitarbeiter
Gerade weil in den vergangenen Tagen und Wochen einige Unternehmen mit geplanten Stellenstreichungen für Schlagzeilen gesorgt haben, fällt die Ankündigung des Softwarekonzerns Oracle besonders auf. Das Unternehmen sucht in Europa 1700 neue Mitarbeiter und will die Geschäftsaktivitäten in der Region deutlich ausweiten.
Nach einem Bericht der Financial Times reagiert Oracle damit vor allem auf die gestiegene Nachfrage nach Cloud-Technologien in Europa. Oracle macht aktuell ein Drittel seines Gesamtumsatzes in der Region.
Bereits vor kurzem hatte Oracle angekündigt, die Zahl der Vertriebs-Experten für die Hardware-Abteilung zu erhöhen. Nun werden neue Mitarbeiter für alle Konzernbereiche gesucht. Auch im Hinblick auf die geforderten Qualifikationen ist das Spektrum breit – vom Hochschulabsolventen bis zu erfahrenen Vertriebsprofis.
Der Konzern setzt bei der Suche nach den neuen Mitarbeitern auch auf soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook. Oracle beschäftigt in der Region EMEA aktuell 22.000 Menschen – durch die Neueinstellungen würde die Belegschaft um rund acht Prozent wachsen. Nach einer Reihe großer Übernahmen in der Vergangenheit setzt Oracle nun verstärkt auf organisches Wachstum.
Der Softwarekonzern ist nicht das einzige Unternehmen, das zuletzt angekündigt hatte, den Standort Europa zu stärken. Der IT-Service-Spezialist Logica hat zuletzt 1000 Neueinstellungen in Frankreich angekündigt, auch das Beratungshaus Capgemini will in der Region neue Jobs schaffen.
Doch die positive Entwicklung gilt nicht für die gesamte Branche. Zuletzt hatte der Netzwerksausrüster Cisco angekündigt, 10.000 Mitarbeiter zu entlassen. Bei Nokia hatte es im Frühling Gerüchte über einen umfassenden Stellenabbau gegeben. Aktuell sorgt in Deutschland auch die Ankündigung des Energieriesen E.ON für Unruhe. Bei dem Konzern stehen aktuell 11.000 Arbeitsplätze auf der Kippe – dem Standort München droht nach übereinstimmenden Medienberichten die komplette Schließung.