Intel: Millionen für Ultrabooks

Neu ist jetzt, dass Intel Capital einen ‘Ultrabook Fonds’ mit einer Kapitalausstattung von 300 Millionen Dollar aufgelegt hat. Nach Angaben von Intel soll der Fonds in Hardware- und Software-Hersteller investieren, die zum Beispiel an längeren Akkulaufzeiten, innovativen physischen Designs oder einer besseren Speicherkapazität arbeiten. Das Kapital des Fonds wird über die nächsten drei bis vier Jahre angelegt.

Ultrabooks würden zu einem wichtigen Bereich in der Computerindustrie avancieren, sagte Arvind Sodhani, Präsident von Intel Capital. Der PC sei zwar nach 30 Jahren Innovation und Evolution “das ultimative Gerät”, hieß es von Mooly Eden, General Manager der PC Client Group von Intel. Der Hersteller arbeite jetzt jedoch daran, das mobile Computing neu zu erfinden. Bereits 2003 habe die Kombination der Intel-Centrino-Technologie und Wi-Fi den Wechsel von Desktop-PCs zu mobilen Computern eingeläutet. “Heute geben wir bekannt, dass Intel den nächsten historischen Umschwung in die Wege leitet.”



Intel will die Ultrabooks in drei Phasen einführen. In der ersten Phase wird noch in diesem Jahr die neueste Generation der Intel-Core-Chips auf den Markt kommen. Diese werden dünne und leichte Designs mit einer Bauhöhe von weniger als 21 Millimeter ermöglichen. Systeme für den Mainstream-Markt, die auf diesen Chips basieren, werden zu Weihnachten erwartet.

Die zweite Phase wird mit der nächsten Generation von Intel-Prozessoren eingeleitet. Die ersten Systeme auf Basis dieser Prozessorgeneration, die den Codenamen ‘Ivy Bridge’ trägt, kommen in der ersten Hälfte 2012 auf den Markt. Die Notebooks mit den Ivy-Bridge-Prozessoren sollen mit optimierter Energieeffizienz, höherer Reaktionsfähigkeit und verbesserten Sicherheitsfunktionen punkten. Die dritte Phase läuten die für 2013 unter dem Codenamen ‘Haswell’ geplanten Prozessoren ein, mit denen die Leistungsaufnahme auf die Hälfte des Thermal Design Point heutiger Chips gesenkt werden soll.


‘UX21 Ultrabook’ von Asus. Bild: CBS Interactive

Laut Intel-Spezifikation darf ein echtes Ultrabook nicht dicker als zwei Zentimeter sein. Auf der Computex war mit dem ‘UX21 Ultrabook’ von Asus bereits so ein Gerät zu sehen, dass an der dicksten Stelle nur 1,7 Zentimeter misst. Ganz neu ist dieses Konzept indes nicht.

Mit den Ultra Thin Laptops hatte Intel schon einmal einen Vorstoß in diese Richtung gewagt. Intel-intern hießen diese Geräte CULV (Consumer Ultra Low Voltage). Vor etwa zwei Jahren führte Intel dieses Design ein. Dell etwa sattelte auf und brachte den Adamo auf den Markt. Das Problem war der hohe Preis dieser Geräte und das bei eingeschränkter Performance. Zudem, sagt Intels Marketing-Chef Tom Kilroy, habe Intel nur halbherziges Marketing für diese Geräte betrieben. Das soll sich mit einer “massiven Kampagne ab 2012” ändern, verspricht Kilroy.

Vor zwei Jahren gab es aber auch noch keine Sandy-Bridge-Prozessoren wie den Core i5 oder Core i7. Im Asus UX21 arbeitet beispielsweise ein aktueller Core-i7-Chip. Außerdem bietet das erste Ultrabook neben einem Touchscreen auch eine Instant-on-Funktion, die das Notebook laut Asus in wenigen Sekunden betriebsbereit macht. Dadurch lasse sich das Gerät wie ein Tablet nutzen. Als Massenspeicher dient ein Solid State Drive (SSD) mit 6-GBit/s-SATA-Schnittstelle.

Die Ultrabooks werden unter 1000 Dollar oder um die 700 Euro kosten. Die Preise sollen sinken, sobald der Ivy-Bridge-Nachfolger Haswell marktreif ist. Kilroy: “2013 werden die Ultrabooks mit Haswell einen echten Mainstream-Preis von rund 400 Euro haben.”

Intel muss auf den wachsenden Druck auf den PC-Markt durch das iPad und ähnliche Produkte reagieren. Da sich Intel mit dem Atom-Chip auf den Tablets auf Grund des hohen Stromverbrauchs schwer tut, muss jetzt eben eine neue Kategorie definiert werden, die dem Hersteller auf halbem Wege entgegenkommt.

Es handelt sich um einen Markt, der auch für Intel-Konkurrenten interessant ist. AMD habe nie an die Idee der Netbooks als eigenes Segment geglaubt und so verhalte es sich auch mit den Ultrabooks, sagte Nigel Dessau, AMD Chief Marketing Officer, dem Wall Street Journal. Was AMD jedoch gesehen habe, sei, dass die Anwender dünnere und leichtere PCs wollten. Wenn die AMD-Kunden ultra-mobile Rechner wollten, werde man mit ihnen daran arbeiten.

Silicon-Redaktion

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