Die Zukunft von Cisco, Dell und HP

Cisco gibt zu, dass es Probleme gibt, an denen der Anbieter in den nächsten Jahren arbeiten will. Laut Aussage des Vorstands hat das Unternehmen einen klaren Plan und hat in der Vergangenheit ja auch den Markt mit seinen innovativen Produkten mitgestaltet und verändert. Cisco will in den angestrebten Marktsegmenten die Nummer Eins oder Zwei werden; es werden also weitere Produkte vom Markt genommen werden. Es steht zu erwarten, dass Cisco zum Angriff übergeht und in den Segmenten, die in dieser Hinsicht erfolgsversprechend sind, aggressiv vorgehen wird. Das kann sich allerdings von einem zum nächsten Quartal ändern, deshalb muss man ein Auge auf die Roadmaps und Strategien des Anbieters haben.

Dell erwirtschaftete zwei Drittel seiner Gewinne mit dem Nicht-PC-Geschäft, und bei den PCs wurden die meisten Gewinne nicht mit Privatkunden erwirtschaftet. Dell ist gefordert, die Gewinnsituation zu verbessern und mit stärker wachsenden, profitableren Geschäftszweigen die Umsätze zu steigern. Deshalb liegt der zukünftige Fokus auf dem Unternehmenskundengeschäft und hier vor allem in den Bereichen Rechenzentrum, Netzwerke, Sicherheit, Dienstleistungen, Software, Storage und Virtualisierung. Dell wird wohl auch in Zukunft seine Nischenposition als preisgünstiger Commodity-Anbieter in allen Geschäftsbereichen behalten und Schwierigkeiten damit haben, sich als Full-Service Provider zu behaupten und in die entsprechenden Support Services zu investieren. Das muss bei einer eventuellen Zusammenarbeit mit Dell mit berücksichtigt werden.

HP spielt den Angreifer und auch den Verteidiger. Der Anbieter versucht, sich mit innovativen Produkten und Lösungen die Rolle des Marktführers zu sichern; gleichzeitig muss er sich im Unternehmensumfeld gegen Angriffe von Cisco, EMC, IBM und Oracle wehren und drängt in allen Segmenten die Konkurrenz aggressiv zurück. HP vertraut auf seine neue konvergente Architektur und seine innovativen Lösungen und Services, mit denen diese Angriffe überstanden werden sollen. Gleichzeitig werden die Software- und Service-Bereiche ausgebaut. Derzeit kämpft das Unternehmen allerdings noch damit, die vorgelagerten Services-Geschäfte voranzutreiben. HP wird versuchen, sich als strategischer Produkt- und Service-Anbieter in Unternehmen zu etablieren – von der Rechenzentrumsarchitektur und -konstruktion über On- und Offsite Cloud Services bis hin zu Commodity-Angeboten.

Fazit: Die durch Cloud Computing und mobile Clients eingeleiteten Paradigmenwechsel führen zu sehr tiefgreifenden Veränderungen bei den großen IT-Anbietern. Stillhalten ist keine Option, aber Veränderungen bringen nun einmal auch Herausforderungen mit sich. Cisco, Dell und HP haben solche Wandlungsphasen schon früher durchgemacht und können eine solche Transformation auch ein weiteres Mal bewältigen. Am Ende steht für jeden der Anbieter wieder einmal ein neuartiges Geschäftsmodell und eine Positionierung, mit denen sie sich starke Marktanteile und ihre Marktführerposition sichern können. IT-Entscheidern wird empfohlen, sich mit Cisco, Dell und/oder HP zusammensetzen, sich deren Roadmaps und Strategien ausführlich erklären zu lassen und zu analysieren, wie deren Visionen und Umsetzungspläne sich auf ihre Unternehmensstrategien und -ziele auswirken. Dann muss eine Entscheidung fallen, ob und an welcher Stelle diese Anbieter bei der IT-Transformation des Unternehmens am besten eingesetzt werden können.

Silicon-Redaktion

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