Öffentliche Verwaltung fordert besseren OOXML-Support

IT-Verantwortliche aus München, Freiburg, Jena und Vertreter des Schweizerischen Bundesgerichts wollen in einem Workshop am 10 und 11 Oktober 2011 in Zürich gemeinsam Anforderungen festlegen, wie in den quelloffenen Bürosuiten das Microsoft-Format OOXML (Office Open XML) besser unterstützt werden kann.

Die Städte München, Freiburg i.B. und Jena setzen die Open Source Office-Suite OpenOffice.org auf Desktops und Server ein, das Schweizerische Bundesgericht nutzt seit über 10 Jahren StarOffice. Diese Institutionen haben sich wie viele andere öffentliche Stellen und Unternehmen strategisch für den offenen Dokumentenstandard Open Document Format (ODF) entschieden und nutzen diesen in ihrer täglichen Arbeit.

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Nun sollen auch andere Dokumentenformate wie .docx-Dateien noch besser von den Open Source Office-Suiten bearbeitet werden können, wozu die OOXML-Unterstützung erweitert werden muss. Dazu bietet sich ein gemeinsames Vorgehen an, denn Open Source Software wie LibreOffice und OpenOffice.org gewährt Anwendern unter anderem die Flexibilität und Freiheit, selber eigene Verbesserungen vorzunehmen oder vornehmen zu lassen.

So treffen sich IT-Verantwortliche der genannten Institutionen sowie Standard-Experten und Office-Entwickler am 10. und 11. Oktober 2011 in Zürich zu einem Workshop um die exakten Anforderungen an die Verbesserung der OOXML-Unterstützung zu formulieren und unterschiedlich aufwändige Integrations-Szenarien zu definieren.

Sind die Detailanforderungen festgelegt und priorisiert, werden im Anschluss an das Arbeitstreffen Software-Anbieter eingeladen Angebote für die Implementierung der spezifizierten Szenarien einzureichen.

Gleichzeitig werden finanzielle Mittel der öffentlichen Institutionen sowie weiteren Geldgebern in einen gemeinsam Pool gegeben, der zur Weiterentwicklung von LibreOffice/OpenOffice.org eingesetzt wird.

Schliesslich werden die finanziellen Möglichkeiten dieses Pools mit den eingereichten Angeboten abgeglichen und die realisierbaren Erweiterungen gemäß den priorisierten Anforderungen in Auftrag gegeben. Sind die entwickelten Verbesserungen umgesetzt, wird der entstandene Quellcode wiederum unter einer Open Source Lizenz veröffentlicht.

Zum Workshop lädt der Verein Swiss Open Systems User Group /ch/open ein, vorbereitet und koordiniert wird die Initiative durch das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young. Die Initiative wird außerdem durch den Verein Freies Office Deutschland e.V. (ehemals OpenOffice.org Deutschland e.V.) sowie die Open Source Business Alliance (ehemals Linux-Verband und Lisog) unterstützt. Interessenten an dem Workshop können sich online weiter informieren.

Silicon-Redaktion

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