Die Themen der CIOs
CIOs interessieren sich derzeit besonders für die Praxistauglichkeit und Sicherheit beim Cloud Computing, Compliance sowie Sourcing-Themen, so Gabriele Rittinghaus, Geschäftsführerin von Finaki Deutschland, gegenüber silicon.de. Finaki steht hinter den Netzwerken CIOcolloquium sowie EuroCIO und hat die Studie ‘IT-Trends 2010/2011’ durchgeführt.
silicon.de: Frau Rittinghaus, was sind Themen, die CIOs aktuell besonders bewegen?
Rittinghaus: Vor allem die Praxistauglichkeit und Sicherheitsaspekte beim Cloud Computing, Compliance sowie Sourcing-Themen. Wir haben im Frühjahr dazu 33 CIOs deutscher Großunternehmen befragt und die Ergebnisse im Finaki-Report ‘IT-Trends 2010/2011’ veröffentlicht.
silicon.de: Sie sind Geschäftsführerin von Finaki Deutschland. Können Sie Finaki näher vorstellen?
Rittinghaus: Wir wurden vor 20 Jahren in Frankreich gegründet, die deutsche Gesellschaft existiert seit 15 Jahren. Unser Ziel ist, einen Dialog zwischen den IT-Anwendern und den Anbietern zu etablieren, damit die Lösungen den von den IT-Anwendern gewünschten Funktionalitäten entsprechen.
Gabriele Rittinghaus
Foto: Finaki
Hierfür gibt es eine Reihe von Veranstaltungen. Die Technologie-orientierte Tagung ‘Syskop’ ist an die Infrastruktur-Leiter gerichtet, während es bei der ‘Inkop’ um Strategie und Business für CIOs geht. Seit diesem Jahr gibt es auch ein ‘House of CIOs – IT Applied’ als Repräsentanz der Anwender auf der CeBIT.
silicon.de: Finaki betreibt sowohl das CIOcolloquium als auch EuroCIO. Wie unterscheiden sich diese Organisationen?
Rittinghaus: Im CIOcolloquium sind CIOs der größten Firmen des deutschsprachigen Raums organisiert, in EuroCIO europäische CIOs sowie Vertreter von acht europäischen CIO-Netzwerken. EuroCIO wurde Mitte der 90er Jahre gegründet, das CIOcolloquium entstand im Jahr 2005. Beide Organisationen repräsentieren die Interessen der IT-Anwender, kommunizieren mit Gesetzgebern, Medien und Anbieterorganisationen. Auch ein vertrauensvoller Austausch der CIOs untereinander wird gewährleistet.
silicon.de: Wenn ein CIO ein Netzwerk sucht, kann er aus einer Vielzahl von Angeboten wählen – etwa CIO-Circle, CIOcolloquium, cio forum oder EuroCIO. Warum sollte er sich ausgerechnet für CIOcolloquium oder EuroCIO entscheiden?
Rittinghaus: Für CIOcolloquium und EuroCIO spricht die strukturierte und moderierte Arbeit an den Themen, die die Teilnehmer der Netzwerke jeweils zu Beginn des Jahres definieren. Weitere Entscheidungskriterien sind die Größe des Netzwerkes und die internationale Tätigkeit des Anwenderunternehmens.
silicon.de: Sie selbst haben über zwanzig Jahre in Führungspositionen in der IT-Branche gearbeitet, darunter als Geschäftsführerin der deutschen CA-Niederlassung. Brauchen wir mehr weibliche CIOs?
Rittinghaus: Es gibt ja bereits einige, zum Beispiel bei Bayern LB, Conti, Itergo und Unicredit. Natürlich wünscht man sich mehr. Unter den CIOs gibt es viel weniger Frauen als in anderen Führungspositionen.
silicon.de: Was steht bei CIOcolloquium und EuroCIO demnächst an?
Rittinghaus: Im CIOcolloquium gibt es die kontinuierliche Arbeit in den Round Tables und in den Fachgruppen. Vom 7. bis 10. Oktober findet die Inkop in Istanbul statt. Nach der Sommerpause beginnen die Vorbereitungen für die CeBIT 2011. Und am 31. November und 1. Dezember trifft sich EuroCIO zur Jahrestagung.
Gabriele Rittinghaus führt seit Anfang 2009 die Geschäfte von Finaki Deutschland. Von 1986 bis 1999 leitete die Betriebswirtin das deutsche Geschäft von CA. Nach Führungspositionen beim CRM-Softwarehaus update.com und beim CAD-Spezialisten Parametric Technology gründete Rittinghaus 2003 die Unternehmensberatung Business Development Partners.