WebOS-Chef Stephen DeWitt. Quelle: CBS Interactive.

Im Gespräch mit dem WSJ-Blog All Things Digital sagte DeWitt, dass HP weiter in die Software investieren werde – auch wenn der Konzern keine Tablets und Smartphones mehr mit WebOS herstellen werden.

“Bislang sind wir die einzigen die WebOS-Geräte herstellen”, argumentiert DeWitt. “Es kann nur darüber spekuliert werden, was die Zukunft bringt.” Derzeit gibt es nach seinen Worten mit iOS und Android zwei Schwergewichte auf dem Markt für mobile Betriebssysteme. Daneben sieht der HP-Manager aber noch Platz für das von Palm übernommene Betriebssystem.

“Am Ende des Tages wird WebOS eine populäre Plattform auf einer Reihe von ‘Connected Devices’ sein”, so DeWitt ohne Details zu nennen. Wie genau das gehen soll, scheint jedoch noch unklar. So ist es offenbar Teil von HPs Problem mit WebOS, dass auch der Konzern selbst keine klare Strategie für die Software hat.

Es gebe bereits seit einiger Zeit interne Gespräche zu diesem Thema. Allerdings, so DeWitt, sei immer noch nicht entschieden, ob HP WebOS an andere Hardware-Hersteller lizensiert, Partner eines einzigen Herstellers wird, sich künftig nicht mehr auf Tablets und Smartphones konzentriert – oder eine völlig andere Strategie verfolgt. “Wir hatten eine Reihe von Diskussionen und das Interesse an WebOS ist groß”, so der HP-Manager.

Trotz der fehlenden Strategie scheinen einige Eckpunkte bereits festzustehen. So will der Konzern dem Bericht zufolge WebOS weiter auf PCs und Drucker bringen. Man arbeite weiter am Thema “WebOS-auf-Windows” – wann die entsprechenden Produkte auf den Markt kommen werden, sagte DeWitt nicht. HP plant nach seinen Worten auch Updates für das Einsteiger-Smartphone Veer und das TouchPad. “Das Veer ist ein großartiges Nischen-Produkt”, begründet DeWitt die Entscheidung.

Geplant sei außerdem ein “limited launch” für das Smartphone Pre3, das HP als Top-Produkt positioniert hatte. Man werde das Gerät in “ausgewählten Gebieten” auf den Markt bringen, eine breit angelegte Produkteinführung sei nicht geplant.

Erst vor einem Monat hatte DeWitt den Posten als WebOS-Chef übernommen und damit die Nachfolge von Jon Rubinstein übernommen, unter dessen Leitung WebOS bei Palm entwickelt worden war.

DeWitt räumte nun ein, dass HP bei der Kommunikation der neuen Unternehmensstrategie Fehler gemacht habe. “Ich denke die Reaktionen auf die Neuigkeiten waren sehr heftig. Wir müssen nun hart daran arbeiten, deutlicher zu machen, was genau wir vergangene Woche der Öffentlichkeit mitgeteilt haben.”

All Things Digital interpretiert diese Aussage so: “Es schaut vielleicht so aus, als wäre WebOS tödlich verwundet, aber HP beharrt darauf, dass es nur eine Fleischwunde ist.”

Silicon-Redaktion

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